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Laying Down the Law: The American Legal Revolutions in Occupied Germany and Japan
Ein Rechtshistoriker öffnet ein Fenster zu den monumentalen Nachkriegsanstrengungen, das faschistische Deutschland und Japan in liberale Rechtsstaaten umzuwandeln, und wirft ein neues Licht auf die Grenzen von Amerikas Fähigkeit, besiegten Ländern Demokratie aufzuzwingen.
Nach dem Sieg im Zweiten Weltkrieg entwickelten die amerikanischen Führer eine außerordentlich kühne Politik für die Besatzung Nazideutschlands und des kaiserlichen Japans: ihre dauerhafte Entmilitarisierung durch erzwungene Demokratisierung zu erreichen. Ein typisch amerikanisches Merkmal dieser Politik war die Ersetzung der faschistischen Rechtsordnungen durch liberale rechtsstaatliche Regime.
In seiner vergleichenden Untersuchung dieser epischen Reformprojekte zeigt der renommierte Rechtshistoriker R. W. Kostal, dass es den Amerikanern leichter fiel, den Umbau ausländischer Rechtsordnungen einzuleiten als zu vollenden. Während die amerikanischen Behörden bei der Beseitigung des faschistischen öffentlichen Rechts in Deutschland und Japan beträchtliche Fortschritte erzielten, waren sie deutlich weniger erfolgreich, wenn es darum ging, liberale Rechtsideen und -institutionen durchzusetzen.
Auf der Grundlage umfangreicher Archivquellen untersucht Kostal, wie die rechtsrekonstruktiven Erfolge durch den deutschen und japanischen Widerstand auf der einen Seite und durch die eklatanten Mängel der amerikanischen Theorie, Planung und Verwaltung auf der anderen Seite behindert wurden. Kostal argumentiert, dass die offensichtlichen Mängel der amerikanischen rechtsstaatlichen Demokratie die Glaubwürdigkeit und Entschlossenheit der USA schwächten, dem besetzten Deutschland und Japan eine liberale Demokratie zu bringen.
In Laying Down the Law erzählt Kostal die dramatische Geschichte der Vereinigten Staaten als moralische Autorität im internationalen System des Kalten Krieges und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur amerikanischen und globalen Geschichte der Rechtsstaatlichkeit.