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The Shape of the State in Medieval Scotland, 1124-1290
Dies ist die erste umfassende Studie über die schottische königliche Regierung im zwölften und dreizehnten Jahrhundert, die jemals geschrieben wurde. Sie nutzt bisher unerschlossene Rechtsquellen, um eine neue Geschichte der Regierungsentwicklung zu entwerfen. Zwischen 1124 und 1290 veränderte sich die Art und Weise, wie die schottischen Könige ihr Königreich regierten. Bis 1290 wurden rechenschaftspflichtige Beamte, ein System von königlichen Gerichten und komplexe Verfahren des Gewohnheitsrechts eingeführt, die 1124 noch nicht vorstellbar waren.
The Shape of the State in Medieval Scotland, 1124-1290 argumentiert, dass die Entwicklung des Staates ein dynamisches Phänomen war, das sich langfristig vollzog. In der ersten Hälfte des zwölften Jahrhunderts regierten die Könige in erster Linie durch persönliche Beziehungen und Klientelismus, wobei sie nur im Süden ihres Königreichs durch Verwaltungs- und Justizbeamte regierten. In der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts breiteten sich diese Beamten nach Norden aus, aber erst im späten zwölften Jahrhundert regierten die Könige routinemäßig durch Institutionen. Während dieser Zeit des tiefgreifenden Wandels verließen sich die Könige auf die aristokratische Macht als zunehmend formellen Teil der königlichen Regierung. Mit dieser Darstellung verfeinert Alice Taylor das bisherige Verständnis der schottischen Geschichtsschreibung zu so unterschiedlichen Themen wie der Entwicklung des schottischen Gewohnheitsrechts, Fehden und Entschädigungen, dem anglo-normannischen "Feudalismus", der Bedeutung der Herrschaft Davids I., der Buchführung und der militärischen Organisation des Königreichs und hebt es auf. Darüber hinaus zeigt sie.
Sie argumentiert, dass die schottische königliche Regierung keine Miniaturausgabe der englischen Regierung war; es gab tiefgreifende Unterschiede zwischen den beiden Gemeinwesen, die sich aus der unterschiedlichen Rolle und Funktion der aristokratischen Macht in beiden Königreichen ergaben.
Der Band ist auch von größerer Bedeutung. Die Formalisierung der aristokratischen Macht innerhalb und neben den Institutionen der königlichen Regierung in Schottland zwingt uns zu der Frage, ob der Aufstieg der königlichen Macht notwendigerweise den konsequenten Niedergang der aristokratischen Macht in mittelalterlichen Gemeinwesen bedeutet. Das Buch erklärt somit nicht nur eine wichtige Periode in der Geschichte Schottlands, sondern stellt die schottische Erfahrung in den Mittelpunkt des Prozesses der europäischen Staatsbildung als Ganzes.