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The Questionable Ones
Eine brillante Sammlung von Mikrofiktionen, die unsere fragmentierte Zeit widerspiegelt.
Mit skurrilem Humor und scharfsinnigen Einsichten entwirrt die Schweizer Autorin Judith Keller in ihren Mikrofiktionen das Gewebe des täglichen Lebens. Sie geht den Aporien der Sprache auf den Grund, indem sie Redewendungen wörtlich nimmt, die vielfältigen Bedeutungen von Wörtern auspackt und Erwartungen durchkreuzt. Sieben Zürcher Tramhaltestellen bilden den Rahmen für diese vertrauten und doch absurden Porträts von Passanten, Mitfahrenden im Tram, Arbeitslosen und Überbeschäftigten, Unschuldigen und Misstrauischen, jungen Müttern und verwirrten Alten. Der Leser wird auf eine Reise durch die Stadt mitgenommen und erhält Einblicke in das Leben von Menschen, die mehr oder weniger erfolgreich ihrem Alltag nachgehen. Diese trügerisch banalen Einblicke zeigen uns jedoch mehr, als wir erwarten - sie drehen die Linse auf uns zurück, durchlöchern unsere Selbstgefälligkeit und fragen: „Wer bist du, um zu urteilen? „.
Die Figuren sind unglücklich und weit hergeholt, sie versuchen, auf schwankendem Boden Fuß zu fassen, und sind dankbar für das Glück, das sie finden können. In nur ein oder zwei Sätzen öffnet Keller metaphysische Falltüren. The Questionable Ones ist eine Sammlung von Momentaufnahmen, die das Außergewöhnliche im Gewöhnlichen und das Gewöhnliche im Kern des Außergewöhnlichen offenbaren.