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Women of Karantina
Zu Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts fliehen zwei Turteltäubchen vor einer Mordanklage aus Kairo in den Hauptbahnhof von Alexandria. Auf der Flucht, ohne Freunde, ihr junges Leben an der Wurzel zerstört, machen sich Ali und Injy an den Wiederaufbau und schmieden aus dem kargen Boden der Küstenstadt eine Legende, ein Reich des Verbrechens, eine Revolution: Karantina.
Durch drei Generationen des Grand-Guignol-Wahnsinns führt uns Nael Eltoukhys schlitzohriger Psychopompos als Erzähler nicht nur durch die wimmelnde Schar von Zuhältern, Dealern, Psychotikern und Schwachköpfen und die zunehmend barocke Chronik ihrer Taten, sondern auch durch die Moral seiner Erzählung. Sind die Vergewaltiger und Diebe der Verbrecherfamilien von Alexandria trotzig, revolutionär und patriotisch, oder ist ihr Mythos von Karantina - ihr Alexandria, das sie als die einstige und künftige Hauptstadt neu erfinden - das, was sie zu sein glauben: der revolutionäre Traum aus Stein und Mörtel, aus Fleisch und Knochen?
Subversiv und urkomisch, geschickt und skalpellscharf, ist Eltoukhys ausuferndes Epos ein Meisterwerk der modernen ägyptischen Literatur. Mahfouz, am Schwanz geschüttelt, ein verrückter Traum, eine Zukunftsgeschichte, die das Vernünftigste ist, was bisher über Ägyptens aktuelle Probleme geschrieben wurde.