
Reclaiming Freedom
"In der amerikanischen Kultur ist etwas Merkwürdiges passiert", schreibt Aziz Rana. "Die Sprache der Freiheit wurde fast ausschließlich von der politischen Rechten beansprucht." Kann sie zurückerobert werden? Die Freiheit hat ein doppeltes Erbe.
Einerseits steht sie für die großen Kämpfe, die lange Zeit mit der Linken assoziiert wurden, von der Abschaffung der Sklaverei und dem Antikolonialismus bis hin zur Befreiung der Frauen und Queers. Andererseits ist er seit langem das Schlagwort einer ausgrenzenden Rechten, die eine zentrale Rolle in der Politik des Neoliberalismus und des wiederauflebenden weißen Nationalismus spielt. In dieser Ausgabe wird die Freiheit als ein grundlegender politischer Wert zurückgewonnen, der für jede Vision einer gerechteren Welt unverzichtbar ist, und diese Sichtweise als ausschließlich rechtes Anliegen zurückgewiesen.
Aziz Rana leitet ein Forum über den Weg zu einer anderen Politik der Freiheit. In den Vereinigten Staaten, so argumentiert er, ist der reaktionäre Gebrauch der Freiheit im eigenen Land durch die imperiale Macht der USA im Ausland ermutigt worden. Aber die Sprache der Freiheit kann wirklich befreiend sein, indem sie emanzipatorische Institutionen der kollektiven Handlungsfähigkeit und Selbstbestimmung schafft.
Mit elf Teilnehmern - darunter der mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Historiker Jefferson Cowie, die politischen Theoretiker Adom Getachew, Lea Ypi und Nancy Hirschmann sowie die Philosophen Olfẹ́mi O. Tw und Philippe Van Parijs - verdeutlicht das Forum, wie wichtig sowohl politische Botschaften als auch der Aufbau von Institutionen sind, um echte Freiheit für alle zu ermöglichen. Dazu kommen Essays über das Erbe des Liberalismus des Kalten Krieges, fünfzig Jahre Befreiungstheologie, Gewalt in Israel/Palästina und die Stop-Cop-City-Bewegung; Rezensionen von M.
E. O'Briens Family Abolition, Melissa Kearneys The Two-Parent Privilege, Helen Hester und Nick Srniceks After Work und Paul Lafargues The Right to Be Lazy; ein Interview über den schwarzen Existenzialismus sowie Prosa-Poesie.