Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 3 Stimmen.
The Joy of Consent: A Philosophy of Good Sex
Vom Schlafzimmer über das Klassenzimmer bis hin zum Gerichtssaal ist 'Einwilligung' ein Schlüsselbegriff unserer heutigen Sexualethik. In dieser zeitgemäßen Neubetrachtung deckt Manon Garcia geschickt die verborgenen Komplexitäten der Zustimmung auf und schlägt vor, sie als Instrument der Befreiung neu zu konzipieren.".
--Amia Srinivasan, Autorin von The Right to Sex
Eine feministische Philosophin argumentiert, dass die Zustimmung nicht nur eine höchst unvollkommene rechtliche Schwelle ist, sondern auch eine unterschätzte Ergänzung für guten Sex.
Im Zeitalter von #MeToo ist die Zustimmung zur ultimativen Antwort auf Probleme der sexuellen Belästigung und Gewalt geworden: Solange alle Parteien dem Sex zustimmen, ist der Akt legitim. Kritiker argumentieren, dass die Zustimmung und ihre peinliche Bestätigung den Sex seiner Sexualität berauben. Aber diese Einwände werden mit dem Vorwurf beantwortet, dass die Ablehnung des Zustimmungsregimes lediglich die Verteidigung einer männlichen Erotik des Schweigens und des Geheimnisses bedeutet, einer Säule des Patriarchats.
In The Joy of Consent stellt die französische Philosophin Manon Garcia die Annahmen, die dieser sehr amerikanischen Debatte zugrunde liegen, auf den Kopf, indem sie die Zustimmung als Verbündete des Vergnügens und nicht als legalistischen Spielverderber darstellt. Damit weist sie die konventionellen Weisheiten auf allen Seiten zurück. Als Rechtsnorm kann sich die Zustimmung als wackelig erweisen: Zustimmung allein macht Sex nicht legal - Erwachsene, die BDSM betreiben, sind moralisch und rechtlich verdächtig, selbst wenn sie zustimmen. Und nicht einvernehmlicher Sex ist nicht, wie viele Aktivisten behaupten, immer Vergewaltigung. Menschen stimmen oft dem Sex zu, weil er einfacher ist als die Alternative, argumentiert sie und stellt die vereinfachende Gleichsetzung von Zustimmung und Nicht-Zwang in Frage.
Unter Rückgriff auf Quellen, die selten zusammen betrachtet werden - von der kantischen Ethik bis hin zu Kink-Praktiken - bietet Garcia einen alternativen Rahmen, der auf dem Engagement für Autonomie und Würde beruht. Die Zustimmung, so argumentiert sie, sollte zwar kein endgültiger rechtlicher Test sein, sie ist jedoch wesentlich für die Verwirklichung intimen Begehrens, frei von patriarchaler Herrschaft. Die Kultivierung der Zustimmung macht Sex sexy. Indem Garcia die Zustimmung als Weg zu einer ethischen sexuellen Entfaltung und nicht als juristischen Lackmustest begreift, verleiht sie dem Kampf um Freiheit, Gleichheit und Sicherheit vor sexistischer Gewalt eine neue Stimme.