
The Early Bronze Age in Western Anatolia
Dieses Buch vereint Expertenstimmen und wichtige Fallstudien von bekannten und neu ausgegrabenen Stätten und macht auf die Bedeutung Westanatoliens als legitimen, eigenständigen lokalen Kontext aufmerksam.
Die Erforschung der frühbronzezeitlichen Kulturen in Europa und im Mittelmeerraum ist geprägt von einer Konzentration auf die Levante, Europa und Mesopotamien. Westanatolien liegt geografisch zwischen diesen Regionen, wird aber oft übersehen, weil es nicht in die bestehenden Erklärungsmodelle für die Entwicklung und den Niedergang bronzezeitlicher Kulturen passt.
Stattdessen besteht die Tendenz, Westanatolien als Brücke zwischen Ost und West zu beschreiben, als einen Ort, an dem Ideen übertragen werden und kulturelle Begegnungen zwischen verschiedenen Gruppen stattfinden. Dieses Narrativ hat Diskussionen über Innovationen von außen in der Vorgeschichte der Region in den Vordergrund gerückt, während die Rolle lokaler, endogener Entwicklungen und individueller Handlungen heruntergespielt wurde. Die Autoren dieses Buches bieten eine Gegenerzählung an, indem sie dem Wandel eher einen lokalen Impuls zuschreiben als eine Metaerzählung der kulturellen Verbreitung.
Dabei bieten sie neue Beobachtungen zur Chronologie und Abgrenzung regionaler Kulturgruppen in Westanatolien, zur Architektur, Besiedlung und soziopolitischen Organisation der frühen Bronzezeit sowie zu den lokalen Merkmalen der materiellen Kultur. Mit seinen zahlreichen maßgeblichen Studien zur Archäologie Westanatoliens ist dieses Buch eine unverzichtbare Quelle für die Erforschung der Region Westanatolien, ein wichtiges Nachschlagewerk für vergleichende Studien und eine unverzichtbare Lektüre für Hochschulkurse in Archäologie und Anthropologie soziopolitischer Komplexität, europäischer und mediterraner Vorgeschichte und des antiken Anatoliens.