Bewertung:

The Fugue von Gint Aras ist ein komplexer, gut ausgearbeiteter Roman, der das Leben zweier Familien mit Themen wie Liebe, Verrat und Überleben über Generationen hinweg vor dem Hintergrund eines Arbeiterviertels in der Region Chicago verwebt. Die Erzählstruktur ist einer musikalischen Fuge nachempfunden, was der Geschichte mehr Tiefe verleiht, obwohl sie aufgrund der nicht linearen Zeitachse und der vielschichtigen Charakterbögen eine Herausforderung darstellt. Die Charaktere sind reichhaltig entwickelt und einprägsam und hinterlassen beim Leser einen bleibenden Eindruck.
Vorteile:⬤ Gut konstruierte und epische Erzählung
⬤ meisterhafte Charakterentwicklung
⬤ komplizierte, an eine musikalische Fuge erinnernde Erzählstruktur
⬤ zutiefst fesselnde und zum Nachdenken anregende Themen
⬤ reichhaltig ausgearbeitete Schauplätze und Figuren.
⬤ Keine leichte Lektüre aufgrund der komplexen Struktur und der nicht-linearen Zeitlinie
⬤ einige Leser könnten das Tempo als unregelmäßig empfinden und sich mehr Fokus auf einzelne Charaktere wünschen
⬤ die Auflösung könnte sich unbefriedigend oder unvollständig anfühlen.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
The Fugue
Nach über einem Jahrzehnt im Gefängnis kehrt der junge Bildhauer Juri Dilienko in seine alte Nachbarschaft in Cicero, Illinois, zurück. Er findet die Stadt ohne viele Orte vor, die er früher kannte, während die vertrauten Straßen, Ziegelsteine und Kirchtürme der Stadt Erinnerungen an seine traumatische Jugend auslösen.
Um sich zu erholen, fertigt er Skulpturen aus gesammeltem Metallschrott an, aber seine Ankunft in der Stadt weckt bald die Neugier eines jungen Mädchens, Lita Avila. Könnte dieser zurückgezogene und seltsam ruhige Mann, dessen Kunst ebenso sensibel wie intensiv ist, wirklich schuldig sein, den Bungalow seiner Eltern angezündet und sie lebendig verbrannt zu haben? The Fugue ist zugleich eine Hommage an die urbane Schroffheit von Nelson Algren und die Familiensagas von Leo Tolstoi. Es ist ein wahres Epos, das drei Generationen und mehr als fünfzig Jahre umspannt und eine bedeutende neue Errungenschaft in der Geschichte der Chicagoer Literatur darstellt.
Es befasst sich mit den Auswirkungen des Krieges und den stillen, quälenden Traumata, die die Kinder von vertriebenen Flüchtlingen erben. Gint Aras' klare und doch lyrische Prosa flechtet und webt eine Geschichte, in der Erinnerung und Vorstellungskraft miteinander verschmelzen, die Zeit rast und sich hinzieht und die Identität ohne Vorwarnung zusammenbricht und sich verschiebt.