Bewertung:

Das Buch „The Whole World is Watching“ von Todd Gitlin ist eine wissenschaftliche Untersuchung der Darstellung der Studenten für eine demokratische Gesellschaft (SDS) und der breiteren Gegenkulturbewegung in den 1960er Jahren in den Medien. In den Rezensionen werden die akademische Bedeutung, der ausgezeichnete Schreibstil und die historische Perspektive hervorgehoben, aber auch Kritik an Gitlins Interpretationen und vermeintlichen Vorurteilen geübt.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und gut recherchiert
⬤ bietet wichtige Einblicke in den Einfluss der Medien auf die öffentliche Wahrnehmung
⬤ eine wertvolle Ressource für Hochschulkurse
⬤ guter Zustand bei Lieferung.
⬤ Einige Kritikpunkte an Gitlins Perspektive und Interpretationen der Medienberichterstattung
⬤ einige Rezensenten waren der Meinung, dass er andere relevante Stimmen und Perspektiven aus dieser Zeit übersehen hat
⬤ wahrgenommene Voreingenommenheit gegenüber einer bestimmten Darstellung der Gegenkultur und Antikriegsbewegung.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Whole World Is Watching: Mass Media in the Making and Unmaking of the New Left
„Die ganze Welt schaut zu! „skandierten die Demonstranten 1968 in den Straßen Chicagos, als die Fernsehkameras Bilder von Polizisten, die Köpfe einschlagen, in alle Häuser strahlten. In diesem klassischen Buch, das ursprünglich 1980 veröffentlicht wurde, nimmt der renommierte Medienkritiker Todd Gitlin erstmals die Berichterstattung in den frühen Tagen der Antikriegsbewegung unter die Lupe.
Gestützt auf seine eigenen Erfahrungen (er war 1963-64 Präsident der Students for a Democratic Society) und auf Interviews mit wichtigen Aktivisten und Nachrichtenreportern zeigt er detailliert auf, wie die Medien neue politische Entwicklungen zunächst ignorieren und dann Aspekte der Geschichte auswählen und hervorheben, die Bewegungen als Kuriositäten behandeln. Dann zeigt er, wie die Medien die Anführer zu Berühmtheiten machten und sie von der Basis der Bewegung entfremdeten; wie sie die Bedeutung revolutionärer Rhetorik aufblähten und die Bewegung destabilisierten und dann „gemäßigte“ Alternativen förderten - während sie gleichzeitig die Antikriegsbotschaft verbreiteten.
Schließlich stellt Gitlin eine Theorie der Nachrichtenberichterstattung als eine Form des antidemokratischen sozialen Managements auf, die er auch in der Medienberichterstattung über die Anti-Atomkraft- und andere spätere Bewegungen am Werk sieht. Aktualisiert für 2003 mit einem neuen Vorwort ist The Whole World Is Watching ein subtiles und sensibles Buch, das den Leidenschaften und ironischen Wendungen seines Themas treu bleibt und voller provokativer Einsichten ist, die auf die Beziehung der Medien zu allen aktivistischen Bewegungen zutreffen.