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The Garde Nationale 1789-1815: France's Forgotten Armed Forces
Mitte Juli 1789, nach der Erstürmung der Bastille, gründete die Stadt Paris eine Garde Nationale, die an die Milizen des Ancien Régime anknüpfte. Die Entstehungsgeschichte der Garde Nationale ist eng mit der emblematischen Figur des Marquis de La Fayette, ihrem kommandierenden General, verbunden und hat etwas von einem Mythos. In den Provinzen bildeten sich rasch identische Milizen, die in die Unruhen der Gemeinderevolution eingriffen. Die Garde Nationale, in der sich die Bürger zusammenschlossen, wurde zu einem der wichtigsten Akteure der Französischen Revolution. Nach militärischem Vorbild organisiert, blieb sie dennoch eine zivile Truppe, deren Mitglieder, die ihre Offiziere selbst wählten, häufig von den Gemeinden bewaffnet und mit Kleinigkeiten ausgestattet wurden. Sie waren für die Aufrechterhaltung der Ordnung verantwortlich und leisteten ihren Dienst trotz ihrer beruflichen Tätigkeit und ihres Familienlebens. Mit dem drohenden Krieg änderte sich jedoch der Auftrag der Garde: Nach der gescheiterten Flucht des Königs im Juni 1791 schlossen sich fast 100.000 Gardes den Freiwilligenbataillonen an, die für die Streitkräfte bestimmt waren und schließlich in die regulären Truppen integriert wurden. Nach dem Sturz von Robespierre wurde die Garde Nationale unter dem Direktorium auf subalterne Aufgaben beschränkt, blieb jedoch dem Konsulat erhalten. Sie erwies sich schnell als sehr nützlich und entsprach den Bedürfnissen der napoleonischen Regierung, indem sie sich in eine territoriale Reservearmee verwandelte, die den Präfekten unterstellt war.
Die Garde zeichnete sich vor allem während der harten Feldzüge in der Dämmerung des Ersten Kaiserreichs aus.
Die Garde Nationale bleibt eine der am meisten missverstandenen Institutionen der Französischen Revolution und des Ersten Kaiserreichs. Sie eignet sich nicht für eine Synthese und nimmt in der Arbeit der Historiker eine untergeordnete Rolle ein. Auf der Grundlage zeitgenössischer Dokumente - insbesondere bisher wenig genutzter Archive - analysiert dieses Buch die sukzessive Organisation der Garde Nationale in Paris und in den Provinzen, die Entwicklung ihrer Stärke, aber auch ihre Stellung im Verhältnis zur Armee, ganz zu schweigen von den immer wiederkehrenden Schwankungen zwischen den beiden Konzeptionen der Institution: eine nationale Truppe mit einer breiten Rekrutierung oder eine lokale und bürgerliche Miliz. Das Buch ist reich illustriert mit größtenteils unveröffentlichter Ikonographie und Originalbildern. Es befasst sich auch mit den Uniformen und der Ausrüstung der Garde Nationale und bietet eine Synthese - die erste in englischer Sprache -, die diesem zentralen Akteur des Jahrhunderts der Revolutionen gewidmet ist.