
The History of Blood Transfusion in Sub-Saharan Africa
Diese erste umfassende Studie über die Praxis der Bluttransfusion in Afrika zeichnet die Geschichte einer der wichtigsten Therapien der modernen Medizin von der Kolonialzeit bis zur Unabhängigkeit und der AIDS-Epidemie nach. Die Einführung der Bluttransfusion versprach eine Verbesserung der Gesundheit, aber wie die meisten neuen medizinischen Praktiken musste auch die Transfusion an die Bedürfnisse der afrikanischen Länder südlich der Sahara angepasst werden, für die es in der traditionellen afrikanischen Medizin keine entsprechende Behandlung gab.
Dieses ansonsten segensreiche medizinische Verfahren schuf auch einen "Königsweg" für Mikroorganismen und spielte somit eine zentrale Rolle bei der Entstehung von menschlichen Immunviren in epidemischer Form. Wie in den weiter entwickelten Gesundheitssystemen war die Bluttransfusionspraxis in Afrika südlich der Sahara nicht in der Lage, das Auftreten von HIV zu erkennen. Da Bluttransfusionen weit verbreitet waren, wurden sie zu einem wichtigen Weg für die anfängliche Verbreitung von AIDS. Die afrikanischen Gesundheitsbehörden waren jedoch nicht unfähig, die neue Gefahr zu verstehen und darauf zu reagieren, denn sie verfügten über eine vierzigjährige Erfahrung und einen Rahmen, in dem sie die seit langem bestehenden Gesundheitsrisiken einschätzen konnten. Die Reaktion auf dieses Risiko, die in diesem Buch detailliert beschrieben wird, bietet wichtige Einblicke in die Geschichte von Epidemien und HIV/AIDS.
Dieses Buch ist die einzige historische Studie über die Praxis der Bluttransfusion in Afrika, die sich auf Forschungsergebnisse von Regierungen aus der Kolonialzeit, von europäischen Rotkreuzgesellschaften, von unabhängigen afrikanischen Regierungen und direkt von Gesundheitsbeamten selbst stützt.