Bewertung:

Das Buch bietet einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des Evangelikalismus von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart, wobei der Schwerpunkt auf der Ausbreitung von einer westlichen Bewegung zu einer globalen und vielfältigen Form liegt. Der Autor erörtert wichtige historische Ereignisse und Führungspersönlichkeiten und untersucht gleichzeitig die Spannungen und divergierenden Strömungen innerhalb des modernen Evangelikalismus.
Vorteile:⬤ Bietet eine breite Perspektive auf den Evangelikalismus, die neben Nordamerika auch die Ansichten Großbritanniens und des Commonwealth berücksichtigt.
⬤ Lehrreich und informativ über wichtige historische Persönlichkeiten und Ereignisse wie die Lausanner Konferenz von 1974.
⬤ Hält die positiven und negativen Aspekte der evangelikalen Geschichte in der Waage und bietet eine ehrliche Einschätzung.
⬤ Fesselnder Schreibstil des Autors, der Begeisterung für das Thema zeigt.
⬤ Bietet eher einen allgemeinen Überblick als detaillierte Berichte über spezifische Denominationen innerhalb des amerikanischen Evangelikalismus.
⬤ Konzentriert sich stark auf bemerkenswerte Ereignisse und Persönlichkeiten und vernachlässigt möglicherweise die alltäglichen Erfahrungen und das Leben der durchschnittlichen Evangelikalen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Global Diffusion of Evangelicalism - The Age Of Billy Graham And John Stott
Dieser neueste Band der Reihe „A History of Evangelicalism“ gibt einen Überblick über die außergewöhnliche zahlenmäßige und geografische Ausbreitung des evangelikalen Christentums von 1945 bis 2000.
Er erörtert die Globalisierung von Missions-, Evangelisations- und Erweckungsbewegungen unter besonderer Berücksichtigung der charismatischen und neo-pentekostalen Bewegungen. Es werden Trends in der evangelikalen Bibelwissenschaft, Predigt und Apologetik untersucht und die Auswirkungen der neuen Disziplin der Hermeneutik auf Schlüsselfragen analysiert. Ausführlich behandelt wird die Rolle, die das Christentum der südlichen Hemisphäre bei der Erweiterung des evangelikalen Missionsverständnisses gespielt hat.
Während die Rolle bekannter Führungspersönlichkeiten wie Billy Graham, John Stott, Carl Henry, Martyn Lloyd-Jones und Festo Kivengere ausführlich behandelt wird, wird auch weniger bekannten Persönlichkeiten wie Edward Carnell, Agnes Sanford, Orlando Costas, John Gatu und John Laird Platz eingeräumt. Im letzten Kapitel wird die Frage erörtert, ob die Expansion der Evangelikalen um den Preis theologischer Kohärenz und Stabilität erfolgt ist, und es wird das Phänomen des „Post-Evangelikalismus“ diskutiert.