
The Global Connections of Gandharan Art: Proceedings of the Third International Workshop of the Gandhara Connections Project, University of Oxford, 18
Die gandharische Kunst wird oft als Inbegriff des kulturellen Austauschs in der Antike angesehen. Die antike Region Gandhara, die sich an der heutigen Nordspitze Pakistans befindet, wurde als "Kreuzung Asiens" bezeichnet.
Die buddhistische Kunst, die in den ersten Jahrhunderten n. Chr. in und um dieses Gebiet entstand, weist außergewöhnliche Verbindungen zu anderen Traditionen in ganz Asien und bis hin zum Mittelmeer auf.
Seit dem neunzehnten Jahrhundert haben die griechisch-römischen Verbindungen der gandharanischen Kunst besondere Aufmerksamkeit erregt. Klassisch gebildete Soldaten und Verwaltungsbeamte jener Zeit waren erstaunt über die verblüffende Ähnlichkeit vieler gandharischer Skulpturen mit griechischer und römischer Kunst, die Tausende von Kilometern weiter westlich entstanden war. Mehr als ein Jahrhundert später können wir erkennen, dass die Aneignung der klassischen Ikonografie und Stile durch die gandharanischen Künstler vielfältig und umfassend war, aber die Erklärung dieses "Einflusses" bleibt rätselhaft und schwer zu fassen.
Das Projekt Gandhara Connections des Forschungszentrums für klassische Kunst der Universität Oxford wurde hauptsächlich ins Leben gerufen, um ein neues Licht auf dieses alte Problem zu werfen. Der vorliegende Band ist der dritte Tagungsband des jährlichen Workshops des Projekts und der erste, der sich direkt mit der Frage des kulturübergreifenden Einflusses auf und durch die gandharische Kunst befasst. Die Autoren setzen sich mit alten Kontroversen auseinander, insbesondere mit der Vorstellung, dass die Kunst Gandharas ein Erbe der hellenistischen griechischen Herrschaft in Zentralasien ist, und mit dem wachsenden Konsens über die wichtige Rolle des Römischen Reiches bei der Gestaltung der Kunst.
Sie versuchen aber auch, einen komplexeren und umfassenderen Blick auf die Netzwerke zu werfen, in die Gandhara eingebettet war. Indem sie eine globale Perspektive auf das Thema einnehmen, untersuchen sie Aspekte der Verbindungen Gandharas sowohl innerhalb als auch außerhalb Süd- und Zentralasiens, einschließlich des tiefgreifenden Einflusses, den die gandharische Kunst selbst auf die Entwicklung der buddhistischen Kunst in China und Indien hatte.