Bewertung:

Aaron Tugendhafts Buch „The Idols of ISIS“ ist eine multidisziplinäre Studie über die politische Bedeutung von Bildern und Ikonoklasmus, die Verbindungen zwischen historischen Zerstörungsakten und aktuellen Ereignissen herstellt. Es wird für seine aufschlussreiche Analyse, die Zugänglichkeit für ein breites Publikum und seine Relevanz für aktuelle Debatten über Kultur und Politik gelobt.
Vorteile:Das Buch wird als wissenschaftlich fundiert und dennoch ansprechend angesehen, da es eine reichhaltige und anregende Analyse des Ikonoklasmus und der kulturellen Bildsprache bietet. Es ist bekannt für seinen interdisziplinären Ansatz, der die antike Philosophie mit modernen Ereignissen und der Populärkultur verbindet. Die Leser schätzen die gute Lesbarkeit, den knappen Umfang und die zeitgemäße Relevanz für aktuelle globale Themen. In vielen Rezensionen wird die Fähigkeit des Buches hervorgehoben, zum Nachdenken und zur Reflexion über wichtige politische Themen anzuregen.
Nachteile:Manche mögen die Kürze des Buches (etwas mehr als 100 Seiten) als Einschränkung empfinden, wenn sie ausführlichere Erkundungen des Themas bevorzugen. Außerdem könnten diejenigen, die eine rein historische Darstellung ohne aktuelle Bezüge suchen, mit Tugendhafts thematischem Ansatz nicht einverstanden sein.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
The Idols of Isis: From Assyria to the Internet
Im Jahr 2015 veröffentlichte der Islamische Staat ein Video von Männern, die im irakischen Museum von Mosul Skulpturen zertrümmern, um die Welt vom Götzendienst zu säubern. Dieses Buch beleuchtet drei Schlüsselfaktoren dieses Ereignisses: den Status und die Macht von Bildern, die politische Bedeutung von Museen und die Wirksamkeit von Videos bei der Verbreitung einer ideologischen Agenda über das Internet.
Aaron Tugendhaft beginnt mit der Behauptung des Islamischen Staates, dass es sich bei den zerstörten Objekten um Götzen aus dem "Zeitalter der Unwissenheit" handele, und stellt die Frage, ob es ein politisches Leben ohne Götzendienst geben kann. Anschließend untersucht er die verschiedenen Rollen, die mesopotamische Skulpturen in der europäischen imperialen Konkurrenz, bei der Entwicklung der künstlerischen Moderne und bei der Herausbildung der irakischen nationalen Identität gespielt haben, und zeigt, wie diese Geschichte in der Wahl des Mosul-Museums als Aufführungsort nachhallt.
Schließlich vergleicht er die Bildproduktion des Islamischen Staates mit der Art und Weise, wie Bilder im alten Assyrien zirkulierten, und fragt, wie die Digitalisierung die Politik im Zeitalter der sozialen Medien verändert hat. Als elegante und leicht verständliche Einführung in die Komplexität solcher Ereignisse ist The Idols of ISIS ideal für Studenten und Leser, die eine reichhaltigere kulturelle Perspektive suchen, als sie die Medien normalerweise bieten.