
The Limits of Europeanisation. Domestic Constraints on Ownership Unbundling of National Electricity Systems
Master's Thesis aus dem Jahr 2020 im Fach Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Universität Maastricht, Sprache: Deutsch: Englisch, Beschreibung: Während Bartle betont, dass nationale Institutionen die Einführung von Elektrizitätsreformen verzögern können, bewegt sich seine Forschung auf einer allgemeineren Ebene und konzentriert sich nicht explizit auf die Anpassungskosten, die sich aus der Entschädigung von Reformverlierern und der Überzeugung gegnerischer politischer Vetospieler ergeben. Dadurch können wichtige Nuancen der nationalen Reaktionen auf exogenen Reformdruck übersehen werden.
Die vorliegende Arbeit schließt diese Lücke, indem sie die folgende Forschungsfrage stellt: Wie erklärt sich die unterschiedliche Wahl des Entflechtungssystems in den europäischen Ländern nach der Dritten Elektrizitätsrichtlinie? Das Beispiel der eigentumsrechtlichen Entflechtung bietet ein relevantes empirisches Beispiel, um die Umverteilung von Ressourcen infolge einer Liberalisierungsreforminitiative eindeutig nachzuvollziehen. Wenn Regierungen die Entflechtung von VIUs planen, greifen sie direkt in die Interessen verschiedener privater und öffentlicher Akteure ein. Je nach den genauen Interessen- und Governance-Konfigurationen verursacht die vollständige Entflechtung daher unterschiedliche Kosten für Ausgleichszahlungen und (Neu-)Verhandlungen für die Regierungen.
Ich argumentiere, dass eine auf Anpassungskosten basierende Darstellung der Reformkapazitäten der Mitgliedstaaten ein besseres Verständnis des Tempos und des Zeitpunkts der Liberalisierung des Elektrizitätssektors in der EU sowie der Europäisierungsprozesse im Allgemeinen ermöglicht. Die Forschungsfrage wird durch die Linse der Rational-Choice-Variante des Goodness-of-Fit-Rahmens von B rzel & Risse betrachtet, die durch den historisch-institutionalistischen Begriff der Pfadabhängigkeit ergänzt wird.