Bewertung:

Linda Hults' Buch bietet eine tiefgreifende Erforschung der Kunstgeschichte und konzentriert sich dabei besonders auf die Darstellung von Hexen in der Kunst der frühen Neuzeit. Es integriert historische, soziale und theologische Kontexte und verweist auf bemerkenswerte Werke von Künstlern aus dieser Zeit, wie Goya und Baldung Grien. Die Leser fanden das Buch fesselnd, aufschlussreich und nützlich für die akademische Forschung.
Vorteile:Detailliertes kunsthistorisches Fachwissen, fesselnder Schreibstil, gründliche Analyse historischer und sozialer Zusammenhänge, Verknüpfung der bildenden Kunst mit bedeutenden kulturellen Themen und Ereignissen, nützlich für die akademische Forschung, empfohlen für Kunstgeschichtsinteressierte.
Nachteile:Einige Leser erwarteten eine direktere Analyse spezifischer Hexengemälde als einen breiteren kontextuellen Ansatz.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Witch as Muse: Art, Gender, and Power in Early Modern Europe
Okkulte Themen haben Künstler seit langem fasziniert, und das Thema Hexen - ihre imaginierten Körper und fantastischen Rituale - war ein beliebtes Thema für Maler und Grafiker im Europa der frühen Neuzeit.
Linda C. Hults beschäftigt sich eingehend mit mehreren Künstlern und untersucht die historischen und theoretischen Kontexte ihrer Werke, um die Art und Weise, wie Hexen dargestellt wurden, und die Beweggründe für diese Darstellungen zu ergründen.
Bei der Untersuchung der Werke von Künstlern wie D rer, Baldung, Jacques de Gheyn II und Goya erkennt Hults Muster, die darauf hindeuten, dass die Darstellung von Hexerei sowohl als Ausdruck künstlerischer Freiheit als auch als Instrument der Selbstdarstellung der Künstler diente. Diese imaginären Bilder von Hexen sollten die Aufmerksamkeit mächtiger und wichtiger Mäzene erregen, da die Hexerei in politischen und intellektuellen Zentren diskutiert wurde. D rers frühe Stiche von Zeuginnen, die im Gefolge des Malleus maleficarum von 1487 entstanden, waren entscheidend dafür, dass die verführerische oder gealterte weibliche Gestalt mit den Gefahren der Hexerei in Verbindung gebracht wurde.
Die polarisierte Vorstellung von Geschlecht durchzog viele Aspekte der frühneuzeitlichen Kultur, auch die Kunsttheorie. So wie die verblendete weibliche Hexe den Missbrauch von Vorstellungskraft und Fantasie verkörperte, so präsentierte sich der männliche Künstler als jemand, der diese Fähigkeiten produktiv und vernünftig einsetzt.