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The Idea of Race in Latin America, 1870-1940
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er Jahre sahen sich viele lateinamerikanische Führer mit einem schwierigen Dilemma in Bezug auf die Idee der Ethnie konfrontiert.
Einerseits strebten sie eine immer engere Verbindung zu Europa und Nordamerika an, wo während eines Großteils dieser Zeit das „wissenschaftliche“ Denken nicht-weiße Ethnien zu einer minderwertigen Kategorie verdammte. Andererseits zögerten die lateinamerikanischen Führer angesichts der heterogenen rassischen Zusammensetzung ihrer Gesellschaften und des wachsenden Bewusstseins für die nationale Identität, das sie zu Überlegungen über die nationale Zukunft zwang. Was sollte man tun? Wem soll man glauben?
Die mitunter verzweifelten Antworten lateinamerikanischer Politiker und Intellektueller auf diese Dilemmata sind das Thema von The Idea of Race in Latin America. Thomas Skidmore, Aline Helg und Alan Knight haben jeweils Kapitel beigesteuert, die verschiedene Aspekte der Geschichte in Brasilien, Argentinien, Kuba und Mexiko kurz und bündig beleuchten.
Alle Autoren sind sich der sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede bewusst, die die lateinamerikanischen Gesellschaften voneinander unterscheiden, haben aber auch gemeinsame Themen angesprochen, die Richard Graham in einer kurzen Einführung zusammenfasst. Das Buch ist in einem Stil geschrieben, der es auch für Studenten zugänglich macht, wird aber auch den anspruchsvollen Wissenschaftler ansprechen.