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The Idea of Perfection: The Poetry and Prose of Paul Valry; A Bilingual Edition
Ein neuer Blick auf das monumentale Werk von Paul Val ry, einem der wichtigsten französischen Literaten des zwanzigsten Jahrhunderts.
Als Erbe von Mallarm und den Symbolisten und Pate der Modernisten war Paul Val ry ein Dichter mit Tausenden von Lesern und wenigen Anhängern, mit großer Resonanz und wenig Echo. Zusammen mit Rilke und Eliot bildet er eine Brücke zwischen der Tradition des neunzehnten und der Neuheit des zwanzigsten Jahrhunderts. Sein Ruf als Dichter beruht auf drei schmalen Bänden, die in einem Zeitraum von nur zehn Jahren veröffentlicht wurden. Doch wie sich herausstellt, sind diese Gedichte untrennbar mit einem anderen, viel umfangreicheren intellektuellen und künstlerischen Unternehmen verbunden: den Notizbüchern.
Hinter den veröffentlichten Werken, hinter dem ereignislosen Leben des fast vergessenen und dann überaus berühmten Dichters verbirgt sich eine andere Geschichte, ein privates Leben des Geistes, das in 28.000 Seiten Notizen festgehalten ist, die erst nach seinem Tod in ihrer Gesamtheit enthüllt wurden. Ihre Existenz wurde angedeutet, in Gerüchten und literarischen Randbemerkungen heraufbeschworen; doch nachdem sie öffentlich gemacht worden waren, dauerte es Jahre, bis ihre Bedeutung voll erkannt wurde. Es stellte sich heraus, dass es sich bei den zu Val rys Lebzeiten veröffentlichten Prosafragmenten weder um die nachträglichen Überlegungen eines vollendeten Dichters, noch um sein gelegentliches Skizzenbuch, noch um Auszüge aus seinem privaten Tagebuch handelte. Sie waren ein entstellter Einblick in eine ausgedehnte und fragmentarische "Gedankenübung", eine rastlose intellektuelle Suche, die so führungslos und doch so beharrlich, so rigoros und so unkontrollierbar war wie das Meer, das so oft ihr Thema ist.
The Idea of Perfection zeigt beide Seiten von Val ry: den Handwerker des sublimen, raffinierten Verses und den eifrigen Erforscher der Grenzen des menschlichen Intellekts und Ausdrucks. Es verbindet seine drei wichtigsten poetischen Werke - Album of Early Verse, The Young Fate und Charms - mit prägnanten Auszügen aus den Notizbüchern und schließt mit dem Prosagedicht "The Angel" ab. Meisterhaft übersetzt von Nathaniel Rudavsky-Brody, mit sorgfältiger Aufmerksamkeit für die Form und einer natürlichen und doch metrischen zeitgenössischen poetischen Stimme, haucht die Idee der Vollkommenheit neues Leben in Gedichte, die zu den schönsten in der französischen Sprache und den einflussreichsten des zwanzigsten Jahrhunderts gehören.