
The Judiciary, Discrimination Law and Statutory Interpretation: Easy Cases Making Bad Law
Im Jahr 1856 verweigerte der Oberste Gerichtshof der USA dem aus der Sklaverei entlassenen Dred Scott seine verfassungsmäßigen Rechte, nur weil er schwarz war. Nach Ansicht des Gerichts hätten die Verfasser der Verfassung bei ihrer Abfassung vor etwa 60 Jahren nicht beabsichtigt, dass "eine untergeordnete und minderwertige Klasse von Wesen" als Bürger der Vereinigten Staaten gelten sollte. Die Bedeutung der mehr als ein halbes Jahrhundert zuvor formulierten Formulierung wurde also in der Zeit eingefroren.
Dieser Fall zeigt vielleicht mehr als jeder andere, dass es sich bei der Auslegung von Gesetzen um eine kritische, technische und manchmal auch sehr emotionale Angelegenheit handelt. Der Fall ist kein bloßes Nugget aus der Geschichte, mit dem wir unsere Abscheu vor den Werten einer anderen Zeit und damit unsere Genugtuung über unseren Fortschritt auf die höhere moralische Ebene von heute ausdrücken wollen. Es ist der bedauerliche Fall, dass die obersten Gerichte Englands weiterhin höchst umstrittene Auslegungen unserer Gleichstellungs- und Diskriminierungsgesetze vornehmen.
In diesem Buch werden diese Fälle aus der Perspektive der Gesetzesauslegung, der Hauptaufgabe des Richters, untersucht. Die Prüfung ergibt, dass die Urteile technisch fehlerhaft, übermäßig kompliziert, übermäßig lang und oft unangemessen restriktiv sind. Daher wird in diesem Buch erläutert, wie die Fälle hätten gelöst werden sollen - mit herkömmlichen Auslegungsmethoden; dies hätte zu einfacheren, technisch soliden Urteilen geführt. Ähnlich wie im Fall Dred Scott handelte es sich um einfache Fälle, die zu schlechtem Recht führten.