
The Children's Republic of Gaudiopolis: The History and Memory of a Children's Home for Holocaust and War Orphans (1945-1950)
Gaudiopolis (Die Stadt der Freude) war ein pädagogisches Experiment, das nach dem Zweiten Weltkrieg in einem Budapester Waisenhaus durchgeführt wurde. Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser Kinderrepublik, die die Wunden des Kriegstraumas heilen, Vorurteile abbauen und den Kindern Demokratie aus erster Hand vermitteln sollte. Die Kinder wurden darin geschult, ihre Meinung frei zu äußern, Autoritäten in Frage zu stellen und über Ideen zu diskutieren.
Der Bericht beginnt mit der Rettung hunderter jüdischer Kinder während der Belagerung von Budapest durch den lutherischen Pfarrer Gbor Sztehlo und das Internationale Rote Kreuz. Nach der Schilderung des Alltags und der Praxis der Selbstverwaltung im Waisenhaus, die aus dieser Rettungsaktion hervorgingen, erzählt das Buch, wie der Betrieb des unabhängigen Kinderheims nach der kommunistischen Machtübernahme erstickt wurde und wie Gaudiopolis 1950 aufgelöst wurde.
Anschließend wird erörtert, wie dieser Versuch der Demokratisierung aus dem kollektiven Gedächtnis gelöscht wurde. Die Auslöschung begann mit dem Verbot eines von Gaudiopolis inspirierten Films. Die Kommunistische Partei finanzierte 1947 Somewhere in Europe als Propaganda für den Aufbau einer neuen Gesellschaft, aber der Regisseur des Films vermittelte eine Botschaft der Demokratie und Toleranz, anstatt sich an die Grundsätze des sozialistischen Realismus zu halten. Das Buch durchbricht das anschließende Schweigen über Die Stadt der Freude, das bis zum Fall des Eisernen Vorhangs und darüber hinaus andauerte.