Bewertung:

Brian Mountfords Memoiren bieten einen fesselnden und aufschlussreichen Einblick in sein Leben als Priester in der Kirche von England vom 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart, wobei er persönliche Anekdoten mit Überlegungen zur Theologie und der sich wandelnden Rolle der Kirche in einer säkularen Gesellschaft verbindet. Die Erzählung zeichnet sich durch Humor, Ehrlichkeit und eine nachdenkliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen aus, denen sich die Kirche und die Gesellschaft im weiteren Sinne stellen müssen.
Vorteile:Das Buch wird für seinen Humor, seine fesselnden Erzählungen, seine zum Nachdenken anregenden Einsichten und die Offenheit des Autors über seine Erfahrungen und Herausforderungen im Priesteramt gelobt. Die Leser fanden es unterhaltsam und aufschlussreich, mit einem guten Erzählfluss und reichhaltigen Charakterbeobachtungen. Es berührt auch wichtige Themen in Bezug auf den Glauben und die Bedeutung der Kirche in der modernen Gesellschaft.
Nachteile:Einige Leserinnen und Leser bemängelten die nicht lineare Zeitstruktur und die vielen Figuren, die eingeführt werden, was die Erzählung erdrücken und verkomplizieren könnte. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass das Buch möglicherweise keine vollständige Lebensgeschichte bietet und einige Aspekte der Erfahrungen des Autors unerforscht bleiben.
(basierend auf 12 Leserbewertungen)
Church Going Gone: A Biography of Religion, Doubt, and Faith
In diesen farbenfrohen Memoiren, die von der Kindheit in den 1950er Jahren bis zur COVID-Krise reichen, beschreibt Brian Mountford sein Leben als Priester, das sich über eine Zeit immenser gesellschaftlicher Veränderungen erstreckt und die Säkularisierung Großbritanniens bis zu dem Punkt erlebt hat, an dem 52 % der Bevölkerung angeben, „keine Religion“ zu haben.
Er beginnt mit einem lebendigen Bericht über das London der sechziger Jahre, geht über zum College-Leben in Cambridge in den siebziger Jahren, zu den Vorstädten in den achtziger Jahren und zu den dreißig Jahren als Vikar der „meistbesuchten Pfarrkirche Englands“, der Universitätskirche in Oxford. Mit viel Humor und Anekdoten packt er unterwegs seine liberalen theologischen Ideen aus und geht dabei auf Fragen wie Gott, den Sinn des Lebens, die Sexualethik und das Verhältnis zwischen Zweifel und Glauben ein.
Ein zentraler Gedanke ist, dass die Abkehr von der organisierten Religion das spirituelle Hinterfragen nicht ausgelöscht hat und dass die Menschen aller Altersgruppen - in Anlehnung an Philip Larkins Gedicht „Church Going“, dem der Titel des Buches entnommen ist - „immer wieder von einem überraschenden Hunger nach mehr Ernsthaftigkeit befallen werden“. Sowohl die Geschichte als auch der Inhalt des Essays werden sehr viel mehr Menschen faszinieren, als tatsächlich in die Kirche gehen.