Bewertung:

Das Buch wird im Allgemeinen wegen seiner guten Lesbarkeit und seines informativen Inhalts gut aufgenommen und ist somit ein hervorragendes Studienmaterial für Leserinnen und Leser, unabhängig von ihrem Hintergrund in diesem Bereich. Einige potenzielle Leser könnten jedoch Bedenken wegen der universalistischen Überzeugungen des Autors haben, die mit traditionellen Auslegungen biblischer Texte in Konflikt geraten könnten.
Vorteile:⬤ Leicht zu lesen und zu verstehen
⬤ viele Informationen
⬤ sehr empfehlenswert sowohl für Studenten als auch für allgemeine Leser
⬤ Vorfreude auf weitere Bücher der Reihe.
Die universalistischen Überzeugungen des Autors können mit traditionellen Bibelauslegungen in Konflikt geraten, insbesondere in Bezug auf die Themen des Leidens in den Klageliedern; einige Leser könnten diese theologischen Ansichten als störend empfinden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Lamentations
Traditionelle wissenschaftliche Kommentare haben den Anspruch, biblische Texte im Licht ihrer antiken sozialen und kulturellen Kontexte zu erschließen. In diesem Kommentar versucht Robin Parry, die Erkenntnisse solcher Werke ernst zu nehmen, aber auch weit über sie hinauszugehen, indem er die Klagelieder in einem sich ständig erweiternden kanonischen und zeitgenössischen Kontext betrachtet. Wie klingen die Worte der Klagelieder, wenn sie im Kontext von Jeremia gelesen werden? Oder in den Kontexten von Jesaja 40-55, dem Neuen Testament, der Geschichte des christlichen Antisemitismus oder dem Leiden der Opfer heute?
Die Frage, die im Mittelpunkt dieser ungewöhnlichen Auseinandersetzung mit dem Text steht, lautet: Wie können die Klagelieder als christliche Heilige Schrift funktionieren? - Parry argumentiert, dass der Schlüssel zur Beantwortung dieser Frage darin liegt, der alten liturgischen Tradition der Kirche zu folgen und den Text im Licht des Todes und der Auferstehung von Israels Messias - Jesus - zu sehen. Parry zufolge sind die Klagelieder die Karsamstagsliteratur Israels - die Schreie derer, die zwischen dem Tod Jerusalems und seiner Auferstehung stehen. In diesem Zusammenhang sind Christen in der Lage, Verbindungen zwischen dieser schmerzhaften israelitischen Dichtung, den Leiden Jesu und den Leiden der Welt herzustellen.
Diese biblisch-theologischen Verbindungen haben das Potenzial, neue und fantasievolle theologische, doxologische und pastorale Begegnungen mit einem leider vernachlässigten biblischen Buch zu eröffnen.