
Lamentations: From Despair to Prayer
Die Zerstörung Jerusalems und seines Tempels im sechsten Jahrhundert v.
Chr. brachte den Bewohnern Schmerz, das Gefühl, von Gott verlassen zu sein, und den Verlust der eigenen Identität - und führte zu den sechs Gedichten des Buches der Klagelieder.
Frühere Studien zu diesem Buch haben nach seinem theologischen Kern gesucht oder das Buch ausschließlich als Ausdruck von Trauer gelesen. In dieser innovativen Interpretation behauptet Elie Assis jedoch, dass das Hauptziel des Buches darin besteht, den Lesern im Exil Hoffnung zu vermitteln. Die Absicht der Klagelieder ist es, die Trauernden von der Verzweiflung zum Gebet zu führen und ihnen die Gewissheit zu geben, dass die Zerstörung nur vorübergehend sein muss, weil Gott seinen Bund mit dem Volk nicht gekündigt hat.
Der Wunsch des Volkes, sich von Gott begehrt zu fühlen, kann erfüllt werden, und die göttliche Zusage ist für immer bindend. Durch seine einfühlsame literarische Analyse legt Assis eine gedankliche Entwicklung innerhalb der einzelnen Gedichte offen, und auch von Gedicht zu Gedicht ist es eine Bewegung, theologisch und emotional, von der Verzweiflung im ersten Gedicht zu Gebet und Hoffnung im letzten Gedicht.