Die Kriegsherren und das Gallipoli-Desaster: Wie der globalisierte Handel Großbritannien zur schlimmsten Niederlage des Ersten Weltkriegs führte

Bewertung:   (4,4 von 5)

Die Kriegsherren und das Gallipoli-Desaster: Wie der globalisierte Handel Großbritannien zur schlimmsten Niederlage des Ersten Weltkriegs führte (A. Lambert Nicholas)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine detaillierte Analyse der wirtschaftlichen Beweggründe für den Gallipoli-Feldzug während des Ersten Weltkriegs, wobei die Bedeutung der Weizenimporte für Großbritannien hervorgehoben wird. Es kritisiert die weit verbreitete Auffassung, dass der Feldzug ausschließlich eine militärische Initiative Churchills war, und untersucht, wie wirtschaftliche Zwänge strategische Entscheidungen beeinflussten. Während einige Rezensenten die wirtschaftlichen Einblicke als erhellend empfanden, kritisierten andere den Autor für die Darstellung eines ihrer Meinung nach offensichtlichen Punktes.

Vorteile:

Bietet eine neue Perspektive auf den Gallipoli-Feldzug, indem es die wirtschaftlichen Beweggründe hinter militärischen Entscheidungen hervorhebt.
Gut recherchiert, mit neuem Archivmaterial, das Licht auf den Entscheidungsprozess wirft.
Fesselnd und gut lesbar, macht komplexe Themen für ein breiteres Publikum zugänglich.
Vermittelt wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel von wirtschaftlichen und militärischen Strategien bei der Entscheidungsfindung.

Nachteile:

Einige Rezensenten waren der Ansicht, dass die wirtschaftlichen Beweggründe bereits bekannt waren und die dargelegten Punkte nicht bahnbrechend waren.
Bestimmte Teile des Buches könnten für manche Leser zu kompliziert oder zu dicht sein.
Kritik gibt es an der Darstellung der Entscheidung als „zum Scheitern verurteilt“, ohne den möglichen Erfolg der Kampagne zu berücksichtigen.

(basierend auf 7 Leserbewertungen)

Originaltitel:

The War Lords and the Gallipoli Disaster: How Globalized Trade Led Britain to Its Worst Defeat of the First World War

Inhalt des Buches:

Eine augenöffnende Interpretation des berüchtigten Gallipoli-Feldzugs, die ihn in den Kontext des globalen Handels stellt.

Anfang 1915 beauftragte die britische Regierung die Royal Navy, die Durchfahrt durch die Dardanellen zu erzwingen - die am stärksten verteidigte Wasserstraße der Welt. Nachdem es der Marine nicht gelungen war, die türkischen Verteidigungsanlagen zu durchbrechen, stürmten britische und alliierte Bodentruppen die Halbinsel Gallipoli, konnten sich aber nicht von den Stränden lösen. Im Laufe des Jahres landeten die Alliierten Hunderttausende von Verstärkungstruppen an, aber ohne jeden Erfolg. Der Gallipoli-Feldzug ist als eine der größten Katastrophen in die Geschichte der Kriegsführung eingegangen.

Bisherige Werke haben sich auf die Schlachten konzentriert und versucht, die Gründe für das britische Scheitern zu erklären, wobei in der Regel der Erste Lord der Admiralität Winston Churchill im Mittelpunkt stand. In dieser kühnen neuen Darstellung bietet Nicholas Lambert die erste vollständig recherchierte Erklärung dafür, warum Premierminister Henry Asquith und alle seine hochrangigen Berater - die War Lords - die Angriffe entgegen der Meinung der meisten professionellen Militärs überhaupt anordneten. Lambert entlarvt die Manipulation der historischen Aufzeichnungen durch die am Beginn der Kampagne Beteiligten und zeigt, dass die ursprünglichen Ziele eher politisch-wirtschaftlicher als militärischer Natur waren: Es ging nicht darum, den Druck an der Westfront zu mindern, sondern auf die Folgen der massiven kriegsbedingten Störung des internationalen Getreidehandels zu reagieren. Zu Beginn des Jahres 1915 stiegen die Weizenpreise so stark an, dass Großbritannien, der größte Weizenimporteur der Welt, Brotunruhen befürchtete. In der Zwischenzeit war Russland, der größte Weizenexporteur der Welt und Großbritanniens.

Verbündeter im Osten, stand vor dem finanziellen Zusammenbruch. Lambert zeigt auf, dass die Kriegsherren die Angriffe auf die Dardanellen genehmigten, um die Meerenge für russische Weizenlieferungen zu öffnen und so den Getreidepreis auf dem Weltmarkt zu senken und gleichzeitig den Bedarf an riesigen britischen Krediten zur Unterstützung der russischen Kriegsanstrengungen zu beseitigen.

Durch die sorgfältige Rekonstruktion der Perspektiven der einzelnen Kriegsherren bietet dieses Buch eine augenöffnende Fallstudie der strategischen Politikgestaltung unter dem Druck einer globalisierten Weltwirtschaft.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780197545201
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2021
Seitenzahl:360

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)