
The Crisis of Democratization in the Greater Horn of Africa: An Alternative Approach to Institutional Order in Transitional Societies
In den frühen 1990er Jahren schwappte eine Demokratisierungswelle durch viele afrikanische Länder, aber der vorherrschende wahlzentrierte liberale Ansatz führte nicht zu nachhaltigen Demokratien. Warum ist das so und was kann man dagegen tun? Diese multidisziplinäre Arbeit über das Große Horn von Afrika untersucht die Auswirkungen der charakteristischen komplexen sozioökonomischen Staatsstrukturen der Länder am Großen Horn von Afrika auf die Bemühungen um eine stärkere Demokratisierung und schlägt vor allem einen alternativen, wirksameren Ansatz vor.
Detaillierte Studien über Äthiopien, Somaliland, Dschibuti, Eritrea, Kenia, Somalia, Südsudan, Sudan und Uganda zeigen die Schwierigkeiten auf, die sich aus den oft schwachen institutionellen Strukturen und der fehlenden Rechenschaftspflicht ergeben.
Zersplitterte Volkswirtschaften - die von modernen kapitalistischen bis hin zu Subsistenzlandwirtschaft und Hirtensystemen reichen.
Und eine Staatsführung, die durch unterschiedliche Auffassungen von Eigentumsrechten und Praktiken der Konfliktbeilegung sowie unterschiedliche Systeme der Ressourcenverteilung gekennzeichnet ist. Chronische gewaltsame, ethnisch motivierte Bürgerkriege und soziale Konflikte sowie tief verwurzelte ethnische Spaltungen erschweren die Fähigkeit der Staaten, eine demokratische Staatsführung zu fördern oder gar mit der Vielfalt angemessen umzugehen. In den Beiträgen wird untersucht, warum die Länder am Horn von Afrika diese Hindernisse für die Demokratisierung nicht überwinden konnten, und es wird erörtert, wie und warum ein alternativer Ansatz eher mit den sozioökonomischen Gegebenheiten und kulturellen Werten in Übergangsgesellschaften vereinbar ist.
Kidane Mengisteab ist Professor für Afrikastudien und Politikwissenschaften an der Pennsylvania State University. Er ist Mitherausgeber von Regional Integration, Identity and Citizenship in the Greater Horn of Africa (James Currey, 2012) und zuletzt von Traditional Institutions in Contemporary African Governance (2017).