
The Crisis of Calvinism in Revolutionary England, 1640-1660: Arminian Theologies of Predestination and Grace
Dieses Buch untersucht ein rätselhaftes und vernachlässigtes Phänomen - den Aufstieg des englischen Arminianismus während des Jahrzehnts der puritanischen Herrschaft.
Während der gesamten 1650er Jahre griffen zahlreiche Publikationen, von wissenschaftlichen Folianten bis hin zu populären Pamphleten, die lehrmäßigen Verpflichtungen der reformierten Orthodoxie an. Dieser antikalvinistische Angriff kam aus verschiedenen Richtungen: episkopalische Royalisten (Henry Hammond, Herbert Thorndike, Peter Heylyn), radikale puritanische Verteidiger des Königsmords (John Goodwin und John Milton) sowie sektiererische Quäker und allgemeine Baptisten. Die beispiellose Ablehnung der calvinistischen Soteriologie ging oft mit einer verstärkten Auseinandersetzung mit katholischen, lutherischen und remonstrantischen Alternativen einher. Infolgedessen entstanden anspruchsvolle arminianische Publikationen in einem Umfang, der die Ära der Laudianer weit übertraf. Das England der Cromwell-Zeit war somit Zeuge einer religiösen Debatte, die den lehrmäßigen Konsens der Kirche von England für den Rest des siebzehnten Jahrhunderts erheblich veränderte.
Das Buch richtet sich an Historiker, die sich für das umstrittene Wesen des "Anglikanismus" interessieren, und an Theologen, die sich für die protestantischen Debatten über Souveränität und Willensfreiheit interessieren. Der erste Teil ist ein religionsgeschichtliches Werk, das den Aufstieg des englischen Arminianismus in verschiedenen kirchlichen Lagern - bischöflich, puritanisch und sektiererisch - nachzeichnet. In diesen Kapiteln werden nicht nur die wichtigsten Protagonisten vorgestellt, sondern auch eine überraschende Bandbreite spezifisch englischer arminianischer Formulierungen aufgezeigt. Der zweite Teil ist ein Werk der historischen Theologie, das die detaillierten Lehrformulierungen zweier prominenter Geistlicher nachzeichnet - des Puritaners John Goodwin und des Episkopalen Henry Hammond. Ihre arminianischen Theologien werden in den Kontext der westlichen theologischen Tradition und der soteriologischen Debatten, die auf die Synode von Dort folgten, gestellt. Das Buch integriert daher historische und theologische Untersuchungen, um eine neue Perspektive auf die Krise des "Calvinismus" im England der Nachreformation zu eröffnen.