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The Crises of Multiculturalism: Racism in a Neoliberal Age
Überall im Westen steckt der so genannte Multikulturalismus in der Krise. Als gescheitertes Experiment der liberalen Eliten betrachtet, wetteifern Kommentatoren und Politiker darum, seine zersetzenden Hinterlassenschaften anzuprangern: parallele Gemeinschaften, die den sozialen Zusammenhalt bedrohen, Feinde im Inneren, die durch unverantwortlichen Kulturrelativismus kultiviert werden, mittelalterliche Praktiken, die nationale „Lebensweisen“ und universelle Werte untergraben.
Dieses wichtige neue Buch stellt diese vertraute Erzählung vom Aufstieg und Fall des Multikulturalismus in Frage, indem es die Existenz einer kohärenten Ära des „Multikulturalismus“ überhaupt in Frage stellt. Die Autoren argumentieren, dass das, was wir erleben, nicht so sehr eine Ablehnung des Multikulturalismus ist, sondern vielmehr eine Projektion neoliberaler Ängste auf die soziale Realität gelebter Multikultur. Eingebettet in einen etablierten post-rassistischen Konsens berufen sich neue Formen des Rassismus stark auf den Liberalismus und Fragen der „Werte“ und bringen die gängigen Vorstellungen über Rassismus und die „extreme Rechte“ in Europa ins Wanken.
Indem sie die Theorie mit einer Lektüre der jüngsten Kontroversen um Kopftücher, Karikaturen, Minarette und Burkas verbinden, zeichnen Lentin und Titley eine transnationale Krise nach, die sich verbreitet und verbreitet wird und in der die Ablehnung des Multikulturalismus eine zentrale Rolle spielt, um zunehmend akzeptable Formen des Rassismus zu waschen.