Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 2 Stimmen.
The Critique of Work in Modern French Thought: From Charles Fourier to Guy Debord
Was ist Arbeit? Warum tun wir sie? Seit jeher lautet die Antwort auf diese Fragen, sowohl von der Linken als auch von der Rechten, dass Arbeit sowohl eine natürliche Notwendigkeit als auch, sofern sie nicht ausgebeutet wird, ein soziales Gut ist. Man mag ihre Verwaltung, ihre Entlohnung und die Frage, wer am meisten von ihr profitiert, kritisieren, aber niemals die Arbeit selbst, niemals die Arbeit als solche.
In diesem Buch versucht Alastair Hemmens, diese gängigen Vorstellungen in Frage zu stellen. Unter Berufung auf die neue "wertkritische" Schule der kritischen Marxschen Theorie zeigt Hemmens, dass der Kapitalismus und seine endgültige Krise nur dann richtig verstanden werden können, wenn man den historisch spezifischen und sozial zerstörerischen Charakter der Arbeit berücksichtigt. Aus dieser radikalen Perspektive heraus wendet sich Hemmens einer innovativen kritischen Analyse der reichen Geschichte radikaler französischer Denker zu, die in den letzten zwei Jahrhunderten die Form der Arbeit frontal in Frage gestellt haben: Vom utopisch-sozialistischen Charles Fourier, der die Aufhebung der Trennung zwischen Arbeit und Spiel forderte, über Marx' eigensinnigen Schwiegersohn Paul Lafargue, der das Recht auf Faulheit (1880) forderte, bis hin zum Vater des Surrealismus, Andr Breton, der einen "Krieg gegen die Arbeit" ausrief, und natürlich dem französischen Situationisten Guy Debord, dem Autor des berühmten Graffito "Niemals arbeiten".
Letztendlich betrachtet Hemmens die normativen Veränderungen in der Einstellung zur Arbeit seit den 1960er Jahren und die Zukunft der antikapitalistischen sozialen Bewegungen heute. Dieses Buch ist ein wichtiger Bezugspunkt für die aktuellen Debatten über Arbeit und die Tradition der Arbeitsfeindlichkeit in Frankreich.