
The Arts of Democratization: Styling Political Sensibilities in Postwar West Germany
Demokratiewissenschaftler betrachteten die Bundesrepublik Deutschland lange Zeit als eine bemerkenswerte "Erfolgsgeschichte", als Modell für den Übergang von einem gewalttätigen, autoritären Regime zu einer friedlichen Nation der Rechte. Obwohl diese Darstellung von Anfang an umstritten war, hat sie sich als beständig erwiesen - und es ist keine Überraschung, dass die gegenwärtige Krise der westlichen Demokratien ein neues Interesse an der Entstehung von Demokratien geweckt hat.
Die Kunst der Demokratisierung: Styling Political Sensibilities in Postwar West Germany wirft einen neuen Blick auf die frühen Jahre dieser jungen Demokratie und lenkt die Aufmerksamkeit auf die breite Palette von Möglichkeiten, wie Demokratie und das demokratische Subjekt in dieser Zeit konzipiert und dargestellt wurden. Diese Aufsätze beleuchten die widersprüchlichen und konkurrierenden Impulse, die das Projekt der Demokratisierung der Nachkriegsgesellschaft durchzogen, und werfen einen kritischen Blick auf die internen Vorurteile, die das Modell der westlichen Demokratie prägten. Dabei gehen die Beiträge kritischen Fragen nach, mit denen wir uns auch heute noch auseinandersetzen.
Wie haben die Denker der Nachkriegszeit verstanden, was es bedeutet, demokratisch zu sein? Verstanden sie demokratische Subjektivität als einen Akt der Partizipation, als eine Reihe von Überzeugungen oder Prinzipien oder vielleicht als bestimmte Gefühle oder Emotionen? Wie wurden bei der Definition der Demokratie und ihrer Subjekte Begriffe wie Nation, Ethnie, Geschlecht oder Sexualität eingesetzt? Wie dieses Buch zeigt, bietet der Fall Westdeutschland überzeugende Möglichkeiten, die Entstehung der Demokratie in einem größeren Rahmen zu betrachten. The Arts of Democratization bietet Lektionen, die in der heutigen Zeit mitschwingen, wenn wir darüber nachdenken, welche Interventionen notwendig sein könnten, um die Demokratie heute wiederzubeleben.