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Art of the Yellow Springs
Man könnte meinen, dass die Ägypter die Meister im Bau von Gräbern waren, aber keine andere Zivilisation hat mehr Zeit und Ressourcen für unterirdische Grabbauten aufgewendet als die Chinesen. Seit mindestens fünftausend Jahren, vom vierten Jahrtausend v. Chr. bis ins frühe zwanzigste Jahrhundert, haben die Chinesen einige der aufwändigsten Gräber der Welt gebaut und sie mit erlesenen Objekten ausgestattet. Es sind diese Objekte und das Konzept des Grabes als Schatzkammer, das The Art of the Yellow Springs zu kritisieren versucht, indem es sich auf neuere wissenschaftliche Erkenntnisse stützt, um die Gedenkstätten so zu untersuchen, wie sie erfahren werden sollten: nicht als bloße Aufbewahrung einzelner Werke, sondern als Kunstwerk selbst.
Wu Hung unterstützt einige der neuen Trends in der chinesischen Kunstgeschichte, die die konventionellen Methoden zur Untersuchung von Grabmalen in Frage stellen. Er untersucht die Interpretationsmethoden selbst, die das Studium von Grabmälern leiten, und argumentiert, dass man, um chinesische Grabmäler zu verstehen, nicht unbedingt die einzelnen Werke in ihnen vergessen darf, wie die schönen Farbtafeln hier beweisen, sondern sie zusammen mit einer Vielzahl anderer kunsthistorischer Konzepte betrachten muss. Dazu gehören Begriffe wie Visualität, Betrachter, Raum, Analyse, Funktion und Kontext. Das Ergebnis ist eine bahnbrechende neue Bewertung, die den erstaunlichen Reichtum einer der ältesten Traditionen in der gesamten Kunstgeschichte aufzeigt.
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