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The Art of Creation: Essays on the Self and Its Powers - A Spiritual Philosophy of Matter and Energy
Der Dichter und Philosoph Edward Carpenter erklärt, wie sich die kreativen Prozesse mit dem Aufkommen gemeinsamer Kulturen verändert haben und wie geistige Gedanken und Gefühle in der Kunst zum Ausdruck kommen.
Der Autor war sich der Kontraste zwischen der etablierten, moralisch kontrollierten Strenge der viktorianischen Gesellschaft und den sich abzeichnenden künstlerischen und sozialen Veränderungen des 20. Jahrhunderts sehr bewusst. Carpenter verbringt einen Großteil des Buches damit, seine Eindrücke von einer sich verändernden Welt zu schildern.
Während der viktorianischen Ära sah er die meisten Menschen als Automaten, die sich mühsam durchs Leben bewegten. Das plötzliche Auftauchen neuer Konzepte - insbesondere der östlichen Religionen - hauchte den stagnierenden kreativen Bereichen des Westens jedoch Leben und Farbe ein. So entstanden unterschiedliche Lebensstile, neue Arten von Kunst und erstaunlich originelle philosophische Ausdrucksformen.
Für Carpenter war dieser Umbruch das Ergebnis von Akademikern und Denkern, die die Konzepte des Spiritualismus der hinduistischen, buddhistischen und taoistischen Religionen übersetzten und einführten. Diese Lehren brachten die starren moralischen und geistigen Grundlagen der westlichen Ausdrucksformen ins Wanken und führten zu einer tief greifenden Erweiterung der spirituellen Existenz, die in starkem Kontrast zu den traditionellen gesellschaftlichen Normen und Zwängen stand. Die Auswirkungen, die sich daraus ergeben, dass die Dichter die Natur bewusster wahrnehmen, die Künstler ihr inneres Bewusstsein erforschen und die Literatur Konzepte aufgreift, die nie zuvor zu Papier gebracht wurden, sind gewaltig.