Bewertung:

Das Buch „The Art of Confession“ von Christopher A. Grobe untersucht die Entwicklung des Beichtgenres von der Poesie bis zu den modernen sozialen Medien und analysiert seine kulturelle Bedeutung und Wirkung. Während die Forschung gründlich ist und historische Elemente mit zeitgenössischen Praktiken verbindet, haben einige Leser bestimmte Interpretationen des Textes kritisiert.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und bietet einen umfassenden Überblick über die konfessionellen Künste, indem es Poesie, Performance und soziale Medien miteinander verbindet. Es enthält viele bemerkenswerte Namen und relevante kulturelle Diskussionen. Die Einbeziehung von Fotos erhöht das Leseerlebnis, und die Zwischenspiele werden besonders geschätzt.
Nachteile:Einige Leser finden Schwachstellen in der Argumentation, vor allem bei der Interpretation der frühen Dichterlesungen. Es wird kritisiert, dass einige Kapitel irreführende Prämissen oder Schlussfolgerungen enthalten.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Art of Confession: The Performance of Self from Robert Lowell to Reality TV
Die Geschichte eines neuen Kunststils - und eines neuen Lebensstils - im Amerika der Nachkriegszeit: der Bekenntnisdichtung.
Was haben die "bekenntnishaften" Dichter der Jahrhundertmitte mit den heutigen Reality-TV-Stars gemeinsam? Sie teilen den unerklärlichen Drang, ihr Leben zu einem offenen Buch zu machen, und auch das Gefühl, dass dieses Buch niemals abgeschlossen werden kann. Christopher Grobe vertritt die These, dass Künstler wie diese im Amerika der Nachkriegszeit eine neue Art, in der Welt zu sein, entwickelt haben. Identität wurde zu einer Art Werk, das auf der öffentlichen Bühne aufgeführt wurde - immer in Bewegung, nie abgeschlossen.
The Art of Confession erzählt die Geschichte dieses kulturellen Wandels und der daraus entstandenen Bewegung in der amerikanischen Kunst: des Konfessionalismus. Wie der Realismus oder die Romantik begann auch der Konfessionalismus in einer Kunstform, durchdrang aber bald alle anderen: Poesie und Komödie in den 1950er und 60er Jahren, Performance-Kunst in den 70er Jahren, Theater in den 80er Jahren, Fernsehen in den 90er Jahren und Online-Video und soziale Medien in den 2000er Jahren. Überall, wo der Konfessionalismus auftauchte, stand er gegen die Autobiografie, die Kunst des geschlossenen Buches. Anstatt einfach nur zu veröffentlichen, führten diese Künstler den Text ihres Lebens auf - mit, um und gegen ihn.
In einer Mischung aus Kulturgeschichte, Literaturkritik und Performance-Theorie untersucht The Art of Confession ikonische Kunstwerke und stellt überraschende Verbindungen zwischen Künstlern her, die scheinbar weit voneinander entfernt sind, aber direkt voneinander beeinflusst wurden. Christopher Grobe untersucht außergewöhnliche Kunst neben alltäglichen Erfahrungen des Selbstbetrugs und der Selbstoffenbarung und argumentiert, dass eine Tradition der "Bekenntnis-Performance" Dichter mit Komödianten, Performance-Künstler mit Social-Media-Nutzern, Reality-TV-Stars mit Schauspielern - und sie alle mit uns - verbindet. Dieses Buch zeigt, dass auch in unseren kunstlosesten Handlungen Kunst steckt.