
The Art and Craft of International Environmental Law
Wir sind auf unzählige Arten von internationalen Umweltnormen betroffen: einige sind sozialer, andere rechtlicher Natur; einige sind recht allgemein, andere sehr spezifisch. So wurden beispielsweise die Normen zur Begrenzung der in Klimaanlagen verwendeten Kältemittel international in rechtlicher Form vereinbart und werden von den nationalen Regierungen vorgeschrieben und durchgesetzt. Die von Carrefour und Ikea angewandten Standards für nachhaltige Fischerei und Forstwirtschaft wurden eher informell von Umweltgruppen und Unternehmen entwickelt und werden über Verträge in der Lieferkette auf die Erzeuger angewandt, ohne dass die Regierung beteiligt ist. Die Abneigung gegen den Verzehr von Thunfisch oder den Besitz von Elefantenelfenbein spiegelt allgemeinere soziale Normen wider, die durch Bildung und Kultur verbreitet werden.
Wie und warum entstehen diese Normen? Auf welche Weise beeinflussen sie das Verhalten? Verändern sie das tatsächliche Verhalten von Staaten und Einzelpersonen, und wenn ja, warum? Wie wirksam sind sie bei der Lösung internationaler Umweltprobleme? In der zweiten Auflage von The Art and Craft of International Environmental Law gehen Daniel Bodansky und Harro van Asselt diesen und anderen Fragen nach.
Die Überarbeitungen berücksichtigen die zahlreichen Entwicklungen, die in den 13 Jahren seit der Erstausgabe stattgefunden haben. Neue Kapitel befassen sich mit der wachsenden Rolle von Umwelt-NGOs und der zunehmend komplexen Architektur des Umweltrechts, die mehrere Institutionen, Verwaltungsebenen und Akteure umfasst. Jüngste Forschungsergebnisse über die Gestaltung von Verträgen und die Umsetzung und Wirksamkeit politischer Maßnahmen wurden eingearbeitet, und der Rolle der Justiz bei der Festlegung, Umsetzung und Durchsetzung von Normen wurde größere Aufmerksamkeit geschenkt.
Dieses Buch ist eine anspruchsvolle und dennoch sehr gut lesbare Einführung in die Funktionsweise des internationalen Umweltrechts (und manchmal auch in seine Unzulänglichkeiten) und damit eine unverzichtbare Lektüre für ein breites Publikum.