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The Curatorial Condition
Eine Analyse der Beziehungen, die das Kuratorische hervorbringt - Beziehungen, die es auch konstituieren.
Trotz des verstärkten Interesses am Kuratorischen seit dem späten zwanzigsten Jahrhundert sind die strukturellen Bedingungen und Potentiale, die seinen besonderen soziokulturellen Status begründen, noch nicht definiert. Ausgehend davon skizziert Beatrice von Bismarck in diesem Buch das Kuratorische - jenes Feld kulturellen Handelns und Wissens, das sich auf das Öffentlich-Werden von Kunst und Kultur bezieht - als einen Praxis- und Bedeutungsbereich mit eigenen Strukturen, Bedingungen, Regeln und Verfahren.
Von Bismarck konzentriert sich auf die Beziehungen, die das Kuratorische schafft - Beziehungen, die es auch konstituieren. Indem sie sich auf das dynamische Beziehungsgeflecht zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren konzentriert, vollzieht sie eine Verschiebung innerhalb des Diskurses über das Kuratorische: Statt partielle Definitionen der Tätigkeit des Kuratierens, die Subjektivierung des Kurators und die Präsentationsform der Ausstellung in den Vordergrund zu stellen, betont sie das Zusammenspiel all dieser Faktoren. Sie schlägt einen konzeptionellen Rahmen vor, der darauf abzielt, die Tätigkeit, die Subjektposition und das resultierende Produkt als immer schon dynamisch in ihrer Genese, Artikulation und Funktion aufeinander bezogen zu betrachten. Nicht zuletzt wird damit die kuratorische Bedingung in den Kontext zentraler Parameter gesellschaftlicher Entwicklungen des letzten halben Jahrhunderts gestellt.