Bewertung:

Das Buch bietet eine eingehende Untersuchung weniger bekannter Aspekte der mittelalterlichen Geschichte, wobei der Schwerpunkt auf dem Leben unehelicher Kinder und ihrer Familien liegt, die oft im Schatten der besser dokumentierten Geschichte des Königtums stehen.
Vorteile:Das Buch bietet wertvolle Informationen und Einblicke in das Leben des Landadels und der unehelichen Kinder im Mittelalter. Es stellt gängige Wahrnehmungen in Frage und enthüllt unerzählte Geschichten, die nicht oft in historischen Diskussionen behandelt werden. Das Buch regt zum Nachdenken an und macht Lust auf einen anderen Blick auf die Geschichte.
Nachteile:In der Rezension werden keine spezifischen Nachteile erwähnt, aber einige Leser könnten einen breiteren Fokus bevorzugen oder das Nischenthema weniger fesselnd finden.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Legitimacy of Bastards: The Place of Illegitimate Children in Later Medieval England
Für den Adel und den niederen Adel im spätmittelalterlichen England war Land eine Quelle des Reichtums und des Status. Ihre Ehen wurden in diesem Sinne arrangiert, und es überrascht nicht, dass so viele von ihnen Mätressen und uneheliche Kinder hatten. John de Warenne, Graf von Surrey, der im Alter von zwanzig Jahren mit einer zehnjährigen Enkelin von Edward I. verheiratet wurde, hatte mindestens acht Bastarde und ein kompliziertes Liebesleben.
Theoretisch hatten Bastarde einen erheblichen Nachteil. Sie galten als „filius nullius“, als Sohn von niemandem, konnten keinen Grundbesitz erben und waren vom Priesteramt ausgeschlossen. In der Praxis stellte die Unehelichkeit im spätmittelalterlichen England weniger ein Stigma dar als zwischen dem sechzehnten und dem späten zwanzigsten Jahrhundert. Es gab Möglichkeiten, für uneheliche Nachkommen zu sorgen, und einige Bastarde schlugen sich hervorragend: in der Kirche, durch Heirat, als Soldaten und einige wenige sogar als Erben des Familienbesitzes.
Die Legitimität der Bastarde ist das erste Buch, das sich mit den Menschen befasst, die uneheliche Kinder hatten, mit der Art und Weise, wie sie für sie sorgten, und mit der Haltung sowohl gegenüber den Eltern als auch gegenüber den Bastardkindern. Es zeigt auch wichtige Unterschiede zwischen den Auffassungen der Kirche und des englischen Rechts zur Unehelichkeit auf.