Bewertung:

Die letzte Sprache von Jennifer duBois ist ein eindringlicher und wunderschön geschriebener Roman, der sich auf den realen Fall von Dr. Anna Stubblefield bezieht. Die Geschichte folgt Angela, einer unzuverlässigen Erzählerin und ehemaligen Linguistin, bei ihren Versuchen, mit Sam, einem nonverbalen Erwachsenen, durch umstrittene unterstützte Kommunikation zu kommunizieren. Das Buch erforscht Themen wie Sprache, Wahrnehmung, menschliche Verbindung und ethische Dilemmata in Beziehungen. Leser loben duBois' tiefgründigen Schreibstil und ihre Fähigkeit, Emotionen zu wecken und gleichzeitig viele Fragen unbeantwortet zu lassen, was die Komplexität und das Engagement des Buches erhöht.
Vorteile:Der Schreibstil ist wunderbar ausgearbeitet und regt zum Nachdenken an, wobei Sprache und Wahrnehmung tiefgründig erforscht werden. Die komplexen Charaktere, insbesondere die unzuverlässige Erzählerin Angela, schaffen eine reichhaltige Erzählung, die den Leser fesselt. Die Vermischung der Genres - Krimi, Liebesgeschichte und Psychologie - macht das Buch noch attraktiver. Viele Leser empfanden das Buch als fesselnd, mitreißend und manchmal auch amüsant, vor allem in seiner Darstellung der akademischen Welt.
Nachteile:Einige Leser könnten das Tempo als langsam und das Fehlen klarer Antworten als frustrierend empfinden. Die zweideutige Natur der Erzählung, die auf der unzuverlässigen Perspektive von Angela beruht, könnte für diejenigen, die eine geradlinige Handlung suchen, nicht befriedigend sein. Auch die Komplexität der Prosa und der Themen könnte den Zugang für einige Leser erschweren.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
The Last Language
Von Jennifer duBois, "eine der wenigen lebenden amerikanischen Schriftstellerinnen, die sowohl den großen Bogen der Geschichte als auch die winzigen Details, die sie beleben, erfassen kann" (Karan Mahajan) und "eine Autorin von packender psychologischer Präzision" (Justin Torres), kommt ein packender neuer Roman.
Im Jahr 2001, wenige Monate nach dem Tod ihres Mannes, ist Angela am Boden zerstört, als sie aus ihrem Linguistik-Studiengang an der Harvard University geworfen wird. Kurz darauf erleidet sie eine Fehlgeburt. Die junge Witwe und ihr vierjähriges Kind ziehen in das Haus ihrer Mutter, wo sie ein verdrängtes, unverarbeitetes Trauma verarbeitet.
Ausgebildet in der Auffassung, dass gesprochene Sprache die wesentliche Grundlage des Denkens ist, findet Angela eine unterbezahlte Arbeit im Zentrum, einer jungen Organisation, die eine experimentelle Therapie anwendet, um nichtsprechenden Patienten mit motorischen Beeinträchtigungen zu helfen. Durch das Zentrum beginnt Angela, eng mit Sam zusammenzuarbeiten, einem achtundzwanzigjährigen Patienten, der die meiste Zeit seines Lebens an sein Schlafzimmer gefesselt war. Sam findet schnell Gefallen an der Technologie - und Angela auch. Ihr einst tiefes philosophisches Interesse an Sprache wird durch ihre Interaktionen mit Sam lebendig. Angela fühlt sich stark zu ihm hingezogen, und ihre Beziehung wird bald intim.
Als Sams Familie von ihrer Beziehung erfährt, schreitet sie ein und erstattet Anzeige. Als Angela ihre Geschichte aus dem Gefängnis in Form eines reuelosen Plädoyers erzählt, tauchen wir in das Innere ihres Geistes ein, wo sie alles andere ablehnt, um ein tieferes Verständnis von Sprache und Menschlichkeit zu erlangen. Als einzige Erzählerin und Perspektivgeberin drängt und zieht uns Angelas Verständnis in die Zweideutigkeit, und ein Nabokov'sches Spiegelkabinett entsteht, während sie immer tiefer in die Besessenheit stürzt.
Provokativ und tiefgründig in seiner Erkundung der Grundlagen des Menschseins ist dies ein außergewöhnlicher Roman von einem unserer meistgefeierten zeitgenössischen Autoren.