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The Last Ottoman Wars: The Human Cost, 1877-1923
Während des letzten halben Jahrhunderts seines Bestehens waren das Osmanische Reich und die Länder um seine Grenzen herum ein Ort ständiger politischer Unruhen und unaufhörlicher militärischer Aktionen. Die enormen Kosten des Krieges wurden nicht nur von Politikern und Soldaten getragen, sondern auch von der osmanischen Zivilbevölkerung. Dieses Buch untersucht die Härten, die gewöhnliche Menschen, Muslime wie Christen, während der jahrzehntelangen Kriegshandlungen ertragen mussten.
Jeremy Salt bringt bisher ignorierte Tatsachen ans Licht, die das herkömmliche Narrativ einer ethnisch-religiösen Trennung zwischen muslimischen Tätern und christlichen Opfern der Gewalt durchkreuzen. Salt zeigt stattdessen, dass alle großen ethnisch-religiösen Gruppen - einschließlich Armenier, Türken, Kurden und Griechen - sich der Gewalttaten schuldig gemacht haben. Das Ergebnis ist ein ausgewogeneres Bild des europäischen Engagements im Osmanischen Reich und auf dem Balkan, das die zerstörerische Rolle des britischen Premierministers David Lloyd George und anderer europäischer Führer bei der Jagd nach osmanischen Ressourcen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs hervorhebt. Die Auswirkungen dieser Ereignisse sind bis heute spürbar.
Im Mittelpunkt dieser außergewöhnlichen Geschichte stehen nicht militärische Kampagnen, sondern einfache Zivilisten, deren Leben durch Ereignisse, auf die sie keinen Einfluss hatten, gestört und in vielen Fällen zerstört wurde. Krankheiten, Unterernährung, Massaker und Kämpfe zwischen den Bevölkerungsgruppen forderten allein im Ersten Weltkrieg Millionen von Menschenleben. Bis heute ist diese epische Geschichte menschlichen Leids weitgehend unerzählt geblieben.