
The Last Ulysseans: Culture and Modernism in Montreal
In den 1930er Jahren bot das aufregende urbane Umfeld von Montreal den perfekten Rahmen für eine bunt gemischte Gruppe von Menschen, die sich in den Wirren der Weltwirtschaftskrise zu einer Art „Salon“ zusammenfanden.
Zehn Jahre lang trafen sich diese Freunde und Bekannten jede Woche in der Wohnung des Künstlers John Lyman. Sie sahen sich als „modern“, als Teil der Avantgarde, die damals die Welt veränderte.
Diese kanadischen Modernisten unterstützten linke Anliegen, traten für eine stabilere Gesellschaftsordnung ein und verkündeten eine integrativere Kultur. Vor allem aber waren sie auf der Suche nach einem Weg, der ihrem Leben einen Sinn geben sollte. In The Last Ulysseans beschreibt Molly Pulver Ungar die privaten und öffentlichen Aktivitäten dieser dynamischen Gruppe vom Beginn der Großen Depression über den Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs bis in die letzten Jahre der 1930er Jahre.
Angesichts der bedrohlichen Gewissheit eines weiteren Krieges in Europa gelangten diese Menschen zu einem neuen Verständnis davon, was es bedeutet, ein modernes, sinnvolles Leben zu führen. Ihr bewusstes Streben nach neuen Perspektiven, Einstellungen und Lebensweisen beeinflusste viele der Veränderungen in der nordamerikanischen Nachkriegsgesellschaft.