Bewertung:

Das Buch liefert umfangreiche Informationen über die Luwier, vor allem durch die Interpretationen des Autors von anatolischen Hieroglyphen, wobei auch einige hethitische und ägyptische Quellen herangezogen werden. Das Buch scheint jedoch in erster Linie die eigenen Ansichten des Autors widerzuspiegeln, die von anderen Wissenschaftlern auf diesem Gebiet nicht allgemein akzeptiert werden. Das Buch richtet sich an ein akademisches Publikum und könnte für Gelegenheitsleser eine Herausforderung darstellen.
Vorteile:⬤ Umfangreiche Informationen über die Luwier
⬤ interessante Interpretationen und Verbindungen zwischen den Luwiern und anderen Zivilisationen wie den Mykenern
⬤ die Perspektive des Autors erweitert das Wissen über die historische Sprachwissenschaft.
⬤ Stark abhängig von den Interpretationen des Autors, die dem Konsens anderer Wissenschaftler widersprechen
⬤ für ein nicht-akademisches Publikum schwer zu lesen
⬤ kann kontroverse Behauptungen enthalten, die in der akademischen Welt nicht allgemein akzeptiert werden.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
The Luwians of Western Anatolia: Their Neighbours and Predecessors
In der wissenschaftlichen Literatur wird den Hethitern und den mykenischen Griechen viel Aufmerksamkeit geschenkt, aber die Luwier in Westanatolien werden notorisch vernachlässigt. Daher ist eine Studie, die sich auf die Luwier konzentriert, wünschenswert.
In diesem Buch werden die derzeit verfügbaren Informationen über die Westluwier zusammengetragen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die epigraphischen Zeugnisse in Form von luwischen Hieroglypheninschriften aus der Region und die daraus ableitbaren historischen Informationen sowie um historische hethitische Quellen. Als Voraussetzung für die Rekonstruktion der Geschichte der Westluwier während der Mittel- und Spätbronzezeit muss die heikle Frage nach der Geographie ihres Lebensraumes geklärt werden.
Dies kann nun dank der jüngsten Funde in angemessener Weise geschehen. Neben der luwischen Hieroglyphenschrift verwendeten die Luwier in Westanatolien auch die Keilschrift.
Auf der Grundlage der linguistischen Daten aus beiden Kategorien von Belegen wird eine Skizze ihrer Sprache vorgelegt. Man muss sich jedoch darüber im Klaren sein, dass nicht alle Bewohner Westanatoliens die luwische Sprache sprachen.
So wird argumentiert, dass ihre nördlichen Nachbarn in der Troas eine andere Sprache vom thrakophrygischen Typ sprachen. Schließlich waren die Luwier nicht autochthon in der Region, sondern ihnen gingen Sprecher einer anderen indoeuropäischen Sprache voraus, die nach Hans Krahe am besten als Altindoeuropäisch definiert werden kann.