Bewertung:

Das Buch bietet interessante Einblicke in weniger bekannte Architekten des 20. Jahrhunderts und geht mit Humor und persönlichen Anekdoten auch auf bekannte Persönlichkeiten ein. Allerdings verweilt der Autor gelegentlich bei persönlichen und romantischen Aspekten auf Kosten einer eingehenden Architekturkritik, was zu einigen kontroversen Aussagen und Ungenauigkeiten führt.
Vorteile:⬤ Fesselnder Schreibstil mit Humor und persönlichen Einblicken.
⬤ Beleuchtet übersehene Architekten und ihre Beiträge.
⬤ Informativ mit Hintergrundinformationen über Architekten.
⬤ Überbetonung des Privatlebens von Architekten, was als Klatsch und Tratsch rüberkommen kann.
⬤ Ungenauigkeiten in Bezug auf architektonische Erfindungen, insbesondere in Bezug auf Buckminster Fuller.
⬤ Einige Aussagen werden als absurd oder unbeholfen empfunden, insbesondere in Bezug auf soziale Themen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Makers of Modern Architecture, Volume II: From Le Corbusier to Rem Koolhaas
In dieser mit Spannung erwarteten Fortsetzung seines von der Kritik hochgelobten Werks Makers of Modern Architecture (2007)
Der langjährige Mitarbeiter der New York Review of Books, Martin Filler - laut dem Architekturjournalisten David Cohn „wahrscheinlich der beste Allround-Architekturkritiker, der derzeit in den Vereinigten Staaten arbeitet“ - bietet eine weitere Reihe von prägnanten, aber maßgeblichen Studien über führende Vertreter der Baukunst vom späten 19. bis zum frühen 21. Jahrhunderts. Filler verdeutlicht seine Überzeugung, dass die Persönlichkeit und der Charakter eines Architekten einen direkten und tiefgreifenden Einfluss auf diese öffentlichste und sozialste aller Kunstformen haben, und verleiht diesen zugänglichen und dennoch sorgfältig recherchierten Interpretationen eine seltene menschliche Unmittelbarkeit.
Von Profilen so allgemein bewunderter Meister wie Frank Lloyd Wright und Le Corbusier bis hin zu aufstrebenden Persönlichkeiten wie Michael Arad, dem Schöpfer des New Yorker Nationalen Mahnmals für den 11. September, und der internationalen Design-Kollaboration Sn hetta - Fillers wechselnder Fokus bleibt stets auf die bleibenden Werte großer Architektur ausgerichtet. Seine Panoramavision umfasst den historisch inspirierten Urbanismus des Gilded Age des berühmten New Yorker Bonvivant Stanford White ebenso wie die ausdrucksstarken Collagen aus antiken und modernen Elementen, die der zurückgezogen lebende venezianische Intellektuelle Carlo Scarpa inszenierte. Die zunehmende Rolle von Frauen in der Architektur wird in dieser neuen Sammlung besonders hervorgehoben, angefangen bei der Pionierarbeit von Margarete Schütte-Lihotzky, der Erfinderin der standardisierten modernen Küche im Deutschland der 1920er Jahre, bis hin zu so innovativen zeitgenössischen Architekten wie Elizabeth Diller, Kazuyo Sejima und Billie Tsien.