
The Bauhaus Brand 1919-2019: The Victory of Iconic Form Over Use
Das Bauhaus zeichnete sich weder durch Funktion noch durch Gebrauch aus, sondern vielmehr durch Symbolik. Ob Quadrat, Dreieck oder Kreis, ob Wilhelm Wagenfelds Lampe, Oskar Schlemmers Kopf oder weiße Kuben mit flachen Dächern - das Bauhaus schuf ikonische visuelle Symbole und einen Stil, der weder funktional noch sozial ist, sondern visuell auffällt.
Walter Gropius, der Gründer des Bauhauses, war von Anfang an bestrebt, die Schule zu einer Marke zu machen - und er hatte Erfolg. Mehr als acht Jahrzehnte nach seiner erzwungenen Schließung ist das Bauhaus in Konsumlügen, Politik und Kultur präsenter denn je. Es ist zu einer partizipativen Marke geworden, die sich der zentralen Kontrolle entzieht und von zahllosen Designern, Herstellern und Verbrauchern kollektiv geprägt wird.
Doch das ursprüngliche Versprechen der Gründer, sich für Funktionalität und soziales Engagement einzusetzen, bleibt unerfüllt. In diesem beeindruckenden und kämpferischen Buch untersucht Philipp Oswalt, ehemaliger Direktor der Stiftung Bauhaus Dessau, die Entwicklung der Marke Bauhaus und ihre Verwendung in der ganzen Welt, illustriert mit rund 950 Bildern, die die große Bandbreite der Bauhaus-Erscheinungen im vergangenen Jahrhundert aufzeigen.