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The Megalithic Architectures of Europe
Megalithische Monumente gehören zu den auffälligsten Überresten der Jungsteinzeit in Nord- und Westeuropa und sind über Landschaften von Pommern bis Portugal verstreut. Antiquare und Archäologen erkannten schon früh die Familienähnlichkeit der verschiedenen Gruppen von Gräbern und schrieben sie maritimen Völkern zu, die entlang der westlichen Seewege zogen. Die neuere Forschung sieht sie eher als Produkt der in den einzelnen Regionen etablierten frühen Bauerngemeinschaften. Die Vielfalt der Gräber, ihre Chronologie und ihre unterschiedlichen kulturellen Kontexte erschweren jedoch ein einfaches Verständnis ihrer Herkunft und Verbreitung.
The Megalithic Architectures of Europe bietet neue Einblicke, indem es sich auf den Bau und die Gestaltung europäischer Megalithgräber konzentriert - auf das Grabmal als architektonisches Projekt. Es zeigt, wie viel man aus einer detaillierten Betrachtung der Phasen und Techniken lernen kann, mit denen Gräber gebaut, verändert und erweitert und oft auch absichtlich abgebaut oder stillgelegt wurden. Die großen, oft ungeformten Platten, die verwendet wurden, mögen den Eindruck erwecken, dass die neolithischen Baumeister opportunistisch vorgingen, doch das war bei weitem nicht der Fall. Jedes Bauprojekt war einzigartig, und die detaillierte Untersuchung der einzelnen Standorte zeigt, wie die Gräber als architektonische, soziale und symbolische Unternehmungen gebaut wurden. Neben der Art und Weise, wie die Materialien verwendet wurden, offenbart sich ein Wissensschatz, der sich von einem Bauwerk zum anderen und sogar zwischen zeitgenössischen Monumenten innerhalb einer Region mitunter erheblich unterscheidet.
Der Band vereint regionale Spezialisten aus Skandinavien, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Belgien und der Iberischen Halbinsel, um eine Reihe von einzigartigen, maßgeblichen Studien anzubieten. Die Ergebnisse der jüngsten Feldforschung sind vollständig eingearbeitet, und ein Großteil des Materials wird hier zum ersten Mal in englischer Sprache veröffentlicht. Es bietet einen unschätzbaren Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu europäischen Megalithgräbern.