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The Metamorphosis of Heads: Textual Struggles, Education, and Land in the Andes
Seit den Tagen der spanischen Eroberung haben die indigenen Völker der bolivianischen Anden um den Erhalt ihrer auf Textilien basierenden Schriften gekämpft.
Dieser Kampf geht auch heute noch weiter, sowohl in den Schulen als auch in der allgemeinen Kultur. The Metamorphosis of Heads (Die Verwandlung der Köpfe) erforscht die Geschichte und kulturelle Bedeutung der andinen Textilschriften - Webarbeiten und Kipus (geknotete Schnüre) - und ihre extremen Unterschiede in Form und Herstellung im Vergleich zu den auf dem europäischen Alphabet basierenden Texten.
Denise Arnold untersucht die Unterwerfung der einheimischen Texte zugunsten europäischer Texte durch die Auferlegung homogenisierter Lehrpläne im Rahmen des Bildungsreformgesetzes. Wie Arnold aufzeigt, steht dieser Kampf um Sprache und Bildung in direktem Zusammenhang mit den seit langem bestehenden Konflikten um Landbesitz und Macht in der Region, da die wohlhabendere Stadtbevölkerung mehrheitlich spanischsprachig ist, während die indigenen Sprachen hauptsächlich von der armen Landbevölkerung gesprochen werden. Die Metamorphose der Köpfe erkennt die entscheidende Bedeutung der gegenwärtigen Bemühungen an, die Geschichte und das kulturelle Erbe der Anden in den Schulen zu erhalten, und zeigt, wie die indigene Bevölkerung der Anden Elemente westlicher Textpraktiken in ihre eigenen Textaktivitäten aufgenommen hat.
Auf der Grundlage umfangreicher Feldforschung über zwei Jahrzehnte sowie historischer, anthropologischer und ethnografischer Untersuchungen hat Denise Arnold eine originelle und vielseitige interdisziplinäre Studie zusammengestellt. Die Texttheorie, die sie vorschlägt, hat weitreichende Auswirkungen auf Studien über Lateinamerika im Allgemeinen und erkennt gleichzeitig die spezifisch regionalen Praktiken indigener Kämpfe angesichts der Nationenbildung und der wirtschaftlichen Globalisierung an.