
The Metaphysics of the Incarnation
Die Entwicklung der Philosophie des Geistes und der Kognitionswissenschaft hat unser Verständnis des menschlichen Geistes in einer Weise weiterentwickelt, die noch vor wenigen Jahrzehnten undenkbar war. In dem Maße, in dem Ideen aus der Philosophie des Geistes in die Religionsphilosophie einfließen, wächst das Interesse an Fragen über den göttlichen Geist, darüber, wie er sich zu einem menschlichen Körper verhalten könnte, und darüber, ob die Inkarnation selbst mit den konzeptionellen Werkzeugen, die die aktuellen Forschungsentwicklungen in der Philosophie des Geistes bieten, artikuliert werden könnte. Dieses Buch enthält Originalaufsätze von führenden Religionsphilosophen, die diese neuen Ansätze zu theologischen Problemen wie der Inkarnation darstellen.
Die Lehre von der Inkarnation - dass Jesus Christus Gott war und Mensch wurde - ist seit jeher eines der zentralsten und markantesten Merkmale des Christentums. Ähnliche Lehren über göttliche Menschen finden sich auch in anderen Religionen, angefangen bei den Göttlichkeitsansprüchen antiker Könige und Kaiser bis hin zum Konzept der Avatare im Hinduismus. Aber viele Menschen halten die Vorstellung, dass ein Mensch auch göttlich sein könnte, für nicht zu rechtfertigen oder inkohärent, und keiner der vielen Versuche, sie philosophisch zu formulieren, hat allgemeine Akzeptanz gefunden.
Die Autoren untersuchen aus verschiedenen Blickwinkeln, ob ein metaphysisch strenges und kohärentes Modell der Inkarnation heute verteidigt werden kann. Ihr Ziel ist es, den Lesern nicht nur ein klareres Bild von den Problemen und möglichen neuen Lösungen zu vermitteln, die mit der Inkarnation selbst verbunden sind, sondern auch davon, wie der Begriff der Inkarnation in breitere aktuelle Debatten in der Philosophie eingeordnet werden kann.