
The Minjian Avant-Garde: Art of the Crowd in Contemporary China
The Minjian Avant-Gardeuntersucht, wie experimentelle Künstler in China sich mit der Minjian, dem unbeständigen und vielfältigen Publikum der Post-Mao-Ära, vermischten, es veränderten und sich von ihm verändern ließen.
Abweichend von der üblichen Betonung von Kunstinstitutionen, globalen Märkten oder Künstlergemeinschaften schlägt Chang Tan einen neuen analytischen Rahmen in den Theorien der sozial engagierten Kunst vor, der die kritische Handlungsfähigkeit der Teilnehmer, die affektiven Funktionen von Objekten und die Vielseitigkeit der Künstler in verschiedenen soziopolitischen Sphären hervorhebt. Auf der Grundlage von bisher unerschlossenem Archivmaterial und Interviews mit den Künstlern stellt Tan die Sichtweise auf chinesische Künstler als entweder Dissidenten oder Regimekonformisten in Frage und sieht sie als Navigatoren und Verhandlungspartner zwischen verschiedenen politischen Diskursen und Interessen.
Sie stellt die Fetischisierung marginalisierter Gemeinschaften unter den Vertretern progressiver Kunst und Politik in Frage und argumentiert, dass die Mitglieder der Minjian oft komplexer, trotziger und klüger sind, als die Eliten annehmen. The Minjian Avant-Garde bewertet kritisch den Aufstieg des Populismus in Kunst und Politik und zeigt, dass Minjian entweder eine demokratisierende oder eine zwingende Kraft darstellen kann.