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The Medieval Roots of Antisemitism: Continuities and Discontinuities from the Middle Ages to the Present Day
Dieses Buch bietet einen neuen Ansatz für die Frage nach den historischen Kontinuitäten und Diskontinuitäten des Judenhasses, indem es Kapitel gegenüberstellt, die sich mit demselben Phänomen beschäftigen - eines in der Vormoderne, eines in der Neuzeit.
Wie unterscheiden sich die Umstände interreligiöser Gewalt im vorreformatorischen Europa, in der modernen muslimischen Welt und in der modernen westlichen Welt? Neben dem diachronen Vergleich befassen sich die meisten Kapitel mit der Bedeutung der Religion für die Bildung antijüdischer Stereotypen. Der direkte Dialog kleinerer Studien, die den zeitlichen Abstand überbrücken, bringt wichtige Nuancen zum Vorschein: antizionistische Texte, die sich mittelalterliche Ritualmorde aneignen, beschuldigen moderne Pogrome, die durch zeitgenössische Ereignisse ausgelöst, aber durch mittelalterliche Vorurteile genährt werden, und zeitgenössische Aufkleber, die auf lange ererbtes Wissen darüber zurückgreifen, wie ein Jude aussieht.
Diese Zusammenhänge unterscheiden sich jedoch von den oft unterstellten einfachen Kontinuitäten zwischen mittelalterlichem und modernem Judenhass. Das Buch bringt viele der renommiertesten Wissenschaftler auf diesem Gebiet zusammen und schafft einen einzigartigen Dialog zwischen historischen Epochen und akademischen Disziplinen.