Bewertung:

Das Buch von William Wallace bietet eine systematische thomistische Darstellung der Natur- und Wissenschaftsphilosophie, angereichert mit Beispielen und Illustrationen aus verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen. Es will die Kluft zwischen Wissenschaft und Philosophie überbrücken und ist dabei sowohl für Fachleute als auch für Laien zugänglich.
Vorteile:Das Buch bietet einen umfassenden und ansprechenden Ansatz, um die thomistische Philosophie mit modernen wissenschaftlichen Prinzipien zu verbinden. Es enthält faszinierende Beispiele, die das Interesse an den Wissenschaften wecken, und ist gut strukturiert mit klaren Abschnitten zu verschiedenen Themen wie der Naturphilosophie, der Modellierung des Anorganischen und der menschlichen Natur. Die Leser schätzen die Klarheit und den intellektuellen Tiefgang des Buches, so dass es sich sowohl für Wissenschaftler als auch für Philosophen eignet.
Nachteile:Einige Leser könnten den philosophischen Inhalt als dicht oder komplex empfinden, so dass möglicherweise ein Hintergrundwissen in Philosophie erforderlich ist, um die dargelegten Argumente vollständig zu verstehen. Auch wenn das Buch für Laien zugänglich ist, könnten diejenigen, die nicht über ein gewisses Grundwissen in Wissenschaft oder Philosophie verfügen, mit bestimmten Konzepten Schwierigkeiten haben.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
The Modeling of Nature: The Philosophy of Science and the Philosophy of Nature in Synthesis
Zu Beginn des neuen Jahrtausends übertrifft unser wissenschaftliches Wissen über das Universum das aller vorherigen Zeitalter. Doch paradoxerweise befindet sich die Wissenschaftsphilosophie heute in einem Zustand der Verwirrung. Der Zusammenbruch des logischen Empirismus und der Aufstieg des Historizismus und des sozialen Konstruktivismus haben dazu geführt, dass alle Wissenschaften ohne eine Erkenntnistheorie dastehen. Die Behauptungen des Realismus sind immer schwieriger zu rechtfertigen, und für viele sind die einzigen Alternativen der Probabilismus, der Pragmatismus und der Relativismus.
Aber der Fall ist nicht hoffnungslos. William A. Wallace zufolge ist eine Rückkehr zu einem realistischen Konzept der Natur plausibel und in der Tat dringend erforderlich. Der Mensch hat eine natürliche Fähigkeit, die Welt, in der er lebt, zu verstehen. Viele haben behauptet, dieses Verständnis erfordere fortgeschrittene Logik und Mathematik. Wallace ist der Ansicht, dass die Natur mit Hilfe einfacher Modellierungstechniken leichter verstanden werden kann.
Durch den raffinierten Einsatz von ikonischen und epistemischen Modellen führt Wallace den Leser durch die Grundlagen der Naturphilosophie und erklärt, wie das Universum von Wesenheiten bevölkert ist, die mit unterschiedlichen Naturen ausgestattet sind - anorganisch, pflanzlich, tierisch und menschlich. Vieles von diesem Wissen ist intuitiv, es ist bereits in den Köpfen der Menschen aufgrund von Erfahrung, Bildung und Medienberichten vorhanden. Wallace baut auf dieser Grundlage auf und nutzt die Kognitionswissenschaft, um ein Modell des menschlichen Geistes zu entwerfen, das nicht nur die Naturphilosophie, sondern auch die Logik, Psychologie und Erkenntnistheorie beleuchtet, die dafür Voraussetzung sind.
Vor diesem Hintergrund skizziert Wallace die Geschichte der Wissenschaftsphilosophie und wie sie traditionell als eine Art wahrscheinliche Argumentation funktioniert hat. Sein Anliegen ist es, über die Wahrscheinlichkeit hinauszugehen und die epistemische Dimension der Wissenschaft offenzulegen, um zu zeigen, wie sie in den verschiedenen von ihr untersuchten Bereichen zu Wahrheit und Gewissheit gelangen kann. Er schließt seine Studie mit acht Fallstudien über zertifiziertes wissenschaftliches Wachstum, die Kontroversen, zu denen sie Anlass gaben, und die Methoden, mit denen sie schließlich gelöst wurden.
The Modeling of Nature bietet eine hervorragende Einführung in die Grundlagen der Naturphilosophie, Psychologie, Logik und Erkenntnistheorie.
William A. Wallace lehrt seit 1988 Wissenschaftsphilosophie an der University of Maryland. Davor lehrte er fünfundzwanzig Jahre lang sowohl Philosophie als auch Wissenschaftsgeschichte an der Katholischen Universität von Amerika. Während des Zweiten Weltkriegs diente er mit Auszeichnung als Marineoffizier und trat anschließend in den Dominikanerorden ein, wo er 1953 zum Priester geweiht wurde. Er hat sechzehn Bücher und mehr als dreihundert wissenschaftliche Artikel veröffentlicht.
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