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The Fashion Show Goes Live: Exclusive and Mediatized Performance
Beginnend mit Alexander McQueens berühmt-berüchtigtem Versuch, seine Kollektion Plato's Atlantis aus dem Jahr 2009 live auf SHOWStudio zu übertragen, zeichnet dieses Buch nach, wie digitale und soziale Medien die sozialen Strukturen im Bereich der Mode aufgebrochen und die Art und Weise, wie sie kommuniziert und konsumiert wird, verändert haben. Anhand wichtiger Fallstudien - von Chanel, Givenchy, Yeezy und Opening Cermony bis hin zu interaktiven sozialen Medien und "see now buy now"-Kampagnen von Burberry, Topshop und Tommy Hilfiger - analysiert The Fashion Show Goes Live die Art und Weise und die Auswirkungen der Übertragung von Modenschauen. Durch das Aufkommen von Experimentalfilmen, Modeschauen, die für die Medienübertragung zugeschnitten sind, und die Nutzung von Live-Streaming und sozialen Medien, um die Shows für die Verbraucher "unmittelbar" zu machen, sind Modewochen - und Modeschauen - nicht nur zu Trendbarometern, sondern auch zu materiellen Orten geworden, die die Auswirkungen der Medien demonstrieren.
Rebecca Halliday bewertet die Performativität der Beziehungen der Verbraucher zu solchen Live-Streams und anderen mediatisierten Inhalten. Indem sie diese Beziehungen mit dem Filmmaterial von Modenschauen in Verbindung bringt, zeigt sie, dass diese Praktiken, obwohl sie dazu gedacht sind, Mode an ein Massenpublikum zu vermitteln, diese auch als exklusiv und erstrebenswert fördern. Trotz des demokratisierten, internationalen Zugangs zu den Inhalten bleiben die Schauen selbst elitäre Veranstaltungen, die neue Formen der Aufmerksamkeit, der Interaktion, der immateriellen Arbeit und des Begehrens der Verbraucher hervorrufen.
Durch den Mikrokosmos der Modenschau wirft The Fashion Show Goes Live weitergehende gesellschaftspolitische Fragen zu den Auswirkungen der Mediatisierung der Modeindustrie auf und stellt die Vorstellung in Frage, dass die neuen Technologien die Inklusivität gefördert haben.