Bewertung:

Das Buch ist eine gut recherchierte und fesselnde Biografie von Winnaretta Singer-Polignac, die ihr faszinierendes Leben als Musikerin, Künstlerin und einflussreiche Mäzenin im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts beleuchtet. Der Leser findet die Erzählung sowohl wissenschaftlich als auch unterhaltsam und erhält einen Einblick in das kulturelle Milieu des Paris der Belle Époque.
Vorteile:⬤ Gut geschrieben und gründlich recherchiert
⬤ fesselndes Erzählen kombiniert mit Wissenschaft
⬤ faszinierende Einblicke in die französische Kultur und Musik
⬤ reichhaltige Anekdoten und historischer Kontext
⬤ Einblicke in Singers Beziehungen zu bedeutenden Persönlichkeiten
⬤ die Autorin hat eine starke Perspektive als Wissenschaftlerin und Musikerin
⬤ schöne Fotos und Anhänge bereichern das Leseerlebnis.
⬤ Einige Details könnten für Leser, die eine rein akademische Biographie suchen, zu geschwätzig sein
⬤ die tragischen Lebensaspekte des Themas könnten nicht für alle Leser geeignet sein
⬤ endet mit dem Tod des Themas, was bei einigen Lesern Traurigkeit hervorrufen könnte.
(basierend auf 14 Leserbewertungen)
Music's Modern Muse: A Life of Winnaretta Singer, Princesse de Polignac
Die gebürtige Amerikanerin Winnaretta Singer (1865-1943) wurde im Alter von achtzehn Jahren zur Millionärin, da sie einen großen Teil des Vermögens der Singer-Nähmaschinen erbte. Durch ihre Heirat mit dem Prinzen Edmond de Polignac, einem Amateurkomponisten, im Jahr 1893 kam sie in Kontakt mit den elitärsten Kreisen der französischen Gesellschaft. Nach Edmonds Tod im Jahr 1901 setzte sie ihr Vermögen zugunsten von Kunst, Wissenschaft und Literatur ein. Ihren wichtigsten Beitrag leistete sie im Bereich der Musik: Neben der Förderung einzelner Künstler (Boulanger, Haskil, Rubinstein, Horowitz) und Organisationen (Ballets Russes, Op ra de Paris, Orchestre Symphonique de Paris) gab sie ein Leben lang neue Musikwerke bei oft unbekannten und in Schwierigkeiten befindlichen Komponisten in Auftrag, die in ihrem Pariser Salon aufgeführt werden sollten.
Die Liste der daraus entstandenen Werke ist lang und außergewöhnlich: Strawinskys Renard, Saties Socrate, Fallas El Retablo de Maese Pedro und Poulencs Klavier- und Orgelkonzerte gehören zu den bekanntesten Werken. Darüber hinaus war ihr Salon ein Treffpunkt für bekannte Persönlichkeiten der französischen Kultur wie Proust, Cocteau, Monet, Diaghilev und Colette. Viele von Prousts einprägsamen Beschreibungen der Salonkultur entstanden während seiner Besuche von Konzerten im Musikzimmer des Polignac.
Sylvia Kahan erweckt diesen exzentrischen und extravaganten Kunstliebhaber zum Leben, dessen Einfluss auf die Musik- und Literaturwelt des 20. Jahrhunderts unermesslich ist.