
Surpassing Modernity: Ambivalence in Art, Politics and Society
In den letzten dreißig bis vierzig Jahren hat sich die Kulturanalyse auf die Entwicklung von Begriffen zur Erklärung der Überwindung der Moderne konzentriert. Die Diskussion befindet sich in einer Sackgasse zwischen denjenigen, die den Begriff der Moderne automatisch als deterministisch, eurozentrisch oder imperialistisch verachten, und denjenigen, die die Erforschung der Moderne wieder aufleben lassen. Ein weiteres Dilemma besteht darin, dass der Drang, sich von der Moderne zu entfernen oder über sie hinauszugehen, dadurch entsteht, dass sie als schwierig, ja sogar unappetitlich angesehen wird. Dennoch wurde die Moderne schon immer als etwas angesehen, mit dem man nur schwer leben kann, und das wurde auch von Persönlichkeiten gesagt, die wir heute als typische Modernisten ansehen.
McNamara argumentiert in diesem Buch, dass es an der Zeit ist, die Suche nach der Überwindung der Moderne zu vergessen. Stattdessen sollten wir uns mit einem Erbe auseinandersetzen, das weiterhin unsere künstlerischen Vorstellungen, unsere politischen Debatten und unsere kritischen Rechtfertigungen prägt, selbst wenn dieses Erbe verwirrend und widersprüchlich ist. Es mag uns schwerfallen, damit zu leben, aber ohne Rückgriff auf dieses Erbe würden unsere kulturkritischen Ambitionen ernsthaft beeinträchtigt bleiben.
Wie können wir die Kultur, in der wir heute leben, erklären? Und wie können wir als Bürger ihr einen Sinn geben? Dieses Buch zeigt, dass diese Fragen immer schwieriger zu beantworten sind.